Was ist Energiewende? – Mitmachen und auf sauberen Strom setzen

Die Energiewende besteht vor allem aus dem Ausbau der erneuerbaren Energien durch Windkraft und Solar sowie einer gesteigerten Energieeffizienz. (Foto: matthiasboeckel, Pixabay)

Was ist Energiewende? - Deutschlands Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft, mit dem Ziel, bis 2030 80 % des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu beziehen. Dieser Wandel betrifft alle, und jeder einzelne Beitrag zählt. Wer auf saubere Energie setzt, ist Teil einer Bewegung, die unsere Umwelt schützt und die Zukunft sichert.

Was ist Energiewende: Das Wichtigste kurz gefasst

  • Fossile Energieträger: Im Zuge der Energiewende ersetzen erneuerbare Energien kontinuierlich die fossilen Energieträger. 
  • Erneuerbare Energien: Das mit Abstand größte Potenzial haben die Windkraft und die Photovoltaik.
  • Energiewende in Deutschland: Laut der Bundesregierung soll der Bruttostromverbrauch bis 2030 zu mindestens 80 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden.
  • Gesellschaftliche Aufgabe: Jede:r von uns kann zur Energiewende beitragen. Private Haushalte verbrauchen mehr als ein Viertel der deutschen Energie. 
  • Elektromobilität: Nach den Plänen der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.
  • Sanieren und Dämmen: Die Energieeffizienz bestehender Gebäude spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende.
  • CO2-Ausstoß: Die Heizungen in unseren Häusern sind mit die größten CO2-Verursacher in Deutschland und machen rund 75 Prozent der CO2-Emissionen in den Haushalten aus (Quelle: SWR).

Energiewende Definition: Einfach und verständlich erklärt

„Im Zuge der Energiewende ersetzen Erneuerbare Energien, wie Wasser- und Solarkraft, Windenergie, Erdwärme und nachwachsende Rohstoffe die fossilen Energieträger kontinuierlich. Sie sollen bis 2050 rund 60 Prozent am Bruttoendenergieverbrauch und 80 Prozent am Bruttostromverbrauch ausmachen.“ So lautet die Energiewende-Definition des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Anstelle von Atomkraft, Kohle, Öl oder Gas müssen vermehrt erneuerbare und damit klimafreundliche Energiequellen treten.

Was ist der Plan für die Energiewende in Deutschland?

Erneuerbare Energien, ökologische und digitale Transformation, Loslösen von Kohle, Öl und Gas: Die Energiewende muss auf verschiedenen Gebieten angepackt werden. „Für eine gelungene Energiewende in Deutschland braucht es mindestens fünf Zutaten: Solarzellen und Windräder für fast Co2-freien Strom, Batterien, Wechselrichter (die den Strom vom Dach umwandeln) und Wärmepumpen“, schrieb die Zeit

Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin, erklärte im ZDF: „Das mit Abstand größte Potenzial haben in Deutschland die Windkraft und die Photovoltaik.“

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Auf diesen Dächern in München-Pasing wird seit Juni 2023 mit Solardachziegeln mit Autarq Technologie Strom erzeugt. Die Eigentümer:innen freuen sich, einen Beitrag zur Energiewende zu leisten (Foto: Franz Kimmel)

Der Zubau von Windrädern ist allerdings ein heikles Thema. Bundeskanzler Scholz sagt zwar, seine Regierung habe bereits viele Gesetze geändert, um den Bau von Windkraft- und Solaranlagen sowie den Ausbau der Netze zu beschleunigen. Das Ziel müsse lauten, „bald jeden Tag drei bis vier große Windkraftanlagen in Deutschland aufzustellen.“ Doch das ist leichter gesagt als getan, denn gegen den Bau von neuen Windrädern regt sich oft großer Widerstand. Quaschning fordert diesbezüglich mehr Verständnis. Die Gesellschaft müsse bereit sein, Windräder oder Solaranlagen im Landschaftsbild zu akzeptieren. „Eine Energiewende, die man nirgendwo sieht, gibt es nicht.“

Wie weit ist Deutschland mit der Energiewende?

Wie groß der Sprung ist, der alleine im Bereich der Erneuerbaren Energien gemacht werden muss, verdeutlichen diese Zahlen der Bundesregierung: „Bis 2030 soll der Bruttostromverbrauch zumindestens 80 Prozent aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden. 2022 waren es 46,2 Prozent. Ihr Anteil muss sich also innerhalb von weniger als zehn Jahren fast verdoppeln.“ Damit das gelingen kann, müssen Wind- und Solarenergie dreimal schneller als bisher ausgebaut werden,  sagt die Bundesregierung – „zu Wasser, zu Land und auf dem Dach.“ Zudem muss die Strommenge, die Deutschland benötigt, bis zum Jahr 2030 laut Scholz um ein Drittel erhöht werden. „Und zehn Jahre später muss sie sich noch einmal verdoppeln.“ Nur so könne Deutschland 2045 ein klimaneutrales Industrieland werden.

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Bundeskanzler Olaf Scholz weiß, dass es bei der Energiewende noch einiges zu tun gibt. (Bild: Pixabay / TobiasRehbein)

Aber tut Deutschland genug, um die selbst gesteckten Ziele zu erreichen? Die Bundesregierung ist sich jedenfalls bewusst, dass sich noch einiges tun muss. Ihr Artikel „Mehr Energie aus erneuerbaren Quellen“ vom 25. April 2023 hatte die Dachzeile „Energiewende beschleunigen“. Auch Bundeskanzler Scholz sagte: „Wenn wir die Energiewende schaffen wollen, brauchen wir mehr Tempo.“

Im April 2024 hatte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gute Nachrichten: „2023 konnten wir in Deutschland erstmals über die Hälfte des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien decken.“ Insgesamt sei die Energiewende auf Kurs.

Energiewende in privaten Haushalten - sie verbrauchen mehr als ein Viertel der Energie

Knapp 35 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland entfallen laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) auf den Gebäudebereich. Der Anteil der Privathaushalte am deutschen Energieverbrauch beläuft sich auf mehr als ein Viertel, rechnete die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Ende 2022 vor. Wohngebäude seien daher ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Klimaneutralität.

Entscheidend für die Energiebilanz ist der Dämmzustand eines Gebäudes, sprich ob Außenwände, Dach und Kellerdecke gedämmt sind.Die energetische Sanierung des Gebäudebestandes zeigt noch viel Nachholpotenzial. „Der Gebäudebestand in Deutschland ist aktuell noch weit davon entfernt, klimaneutral zu sein“, sagte Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW. „Dieses Potenzial gilt es zu heben.“

Für die Energiewende will die Bundesregierung bis 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos

Dem Verkehrssektor kommt im Gesamtprojekt Energiewende ebenfalls eine wichtige Rolle zu. Die Elektrifizierung des Verkehrs, sprich deutlich mehr Elektroautos und Ladestationen, steht dabei im Mittelpunkt. „Der Ausbau der Ladeinfrastruktur muss viel schneller vorangehen“, betonte Scholz. Nur so könne eine „klimaneutrale Mobilität“ erreicht werden. Geht es nach den Plänen der Bundesregierung, sollen bis zum Jahr 2030 mindestens 15 Millionen vollelektrische Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Doch der Verkehrsbereich hinkt den Zielen erheblich hinterher.

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Die Bundesregierung will die Zahl der E-Autos massiv steigern. (Foto: Andreas160578, Pixabay)

„Wir sind in allen wesentlichen Zielgrößen, die sich die Bundesregierung selber gesetzt hat, deutlich im Verzug“, sagte IG-Metall-Chef Jörg Hofmann im Januar 2023 gegenüber dem Deutschlandfunk. Bürger:innen seien noch vorsichtig bei der Anschaffung von Elektroautos – vor allem wegen der nicht ausreichenden Ladeinfrastruktur, betonte Hofmann.

Um das 15-Millionen-E-Autos-Ziel bis Ende 2030 zu erreichen, müssten in Deutschland im Schnitt täglich rund 5000 E-Autos neu zugelassen werden, rechneten Expert:innen vor. Doch davon ist man noch weit entfernt. Nach einer im Januar 2023 erfolgten Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte wollen sich in Deutschland erst 16 Prozent der Verbraucher ein E-Auto anschaffen – und damit kaum mehr als vor einem Jahr. Das Umrüsten auf E-Autos alleine reicht laut Volker Quaschning aber auch nicht. Im ZDF-Interview bezeichnete der Professor für Regenerative Energiesysteme das Elektroauto als „immer nur das kleinere Übel“. Er fordert, die Alternativen zum Auto wie den öffentlichen Personenverkehr, die Fahrradinfrastruktur und das Carsharing „im Expresstempo“ auszubauen.

Globaler Blick auf die Energiewende: China im Fokus

Ein internationaler Ansatz wäre nicht nur im Verkehrssektor, sondern bei der kompletten Energiewende wünschenswert. Stephen Bi vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und der Universität Potsdam verweist in einer Studie vom Februar 2023 darauf, dass zwar die meisten Länder beschlossen haben, die Kohleverstromung einzustellen, dies aber „fast keine Auswirkungen auf den gesamten zukünftigen Kohleverbrauch“ haben wird.

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Kohlekraftwerke sollen bald der Vergangenheit angehören. (Foto: Benita5, Pixabay)

Das liegt daran, dass alleine China „mehr als die Hälfte der Kohle weltweit produziert und verbraucht“. Das bedeutet, dass das globale Gelingen der Energiewende in gehörigem Maße vom Agieren Chinas abhängt. „Die chinesische Regierung muss jetzt schnell handeln“, betont Bi und hat dabei im Hinterkopf, dass in China aktuell noch zahlreiche Kohlekraftwerke gebaut werden. „Die derzeitigen Kohlepläne gefährden Chinas jüngstes Versprechen, den Höhepunkt der heimischen Emissionen vor 2030 zu erreichen und bis 2060 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.“

Bi sieht China in einer weltweiten Schlüsselrolle für den CO2-Ausstoß: „Chinas heutiges Handeln kann es in die Lage versetzen, die globale Energiewende entweder anzuführen oder zu behindern.“ Wenn China den Kohleausstieg nicht konsequent umsetzt, bliebe es für Bi unklar, wie wir eine ausreichende Verbreitung der erneuerbaren Energien weltweit erreichen. 

„Unsere Computersimulation der derzeitigen Klimaökonomie und -politik zeigt, dass die Chancen für einen Kohleausstieg bis Mitte des Jahrhunderts weniger als 5 Prozent beträgt“, warnt Bi. „Dies würde bedeuten, dass wir nur minimale Chancen haben, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen und schwerwiegende Klimarisiken zu begrenzen.“ Dennoch ist Deutschland als Vorbild für viele andere Länder gefragt. Das weiß auch Bundeskanzler Scholz. „Als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt ist es unsere Aufgabe zu zeigen, dass Wohlstand auch in einer CO2-neutralen Welt möglich ist“, erklärte er im Januar 2023.

Was alle zur Energiewende beitragen können

Wie wichtig es ist, die Menschen mit ins Boot zu holen, wurde bei den Diskussionen um das sogenannte Heizungsgesetz deutlich. Warum dieses so polarisiert, erklärt die Chefin des Strom- und Energieverbands BDEW, Kerstin Andreae. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung im Mai 2023 sagte sie, dass beim Thema Heizen Millionen Menschen betroffen seien, „und viele haben Sorgen“. Außerdem betonte sie: „Die Wärmewende ist zentral, um unsere Klimaziele zu erreichen.“

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Wärmepumpen sollen eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielen. (Foto: Tim Reckmann, ccnull)

Was ist Energiewende? - Eigentümer:innen können durch Sanierung, Dämmung, PV-Installation und Heizungstausch einen erheblichen Teil beitragen. Alle Bürger:innen können helfen, indem sie Energie sparen und auf Elektromobilität umsteigen.

Gebäude sanieren und dämmen

Das Sanieren und Dämmen von bestehenden Gebäuden spielt eine wichtige Rolle bei der Energiewende. „Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden ist ein wichtiger Baustein, um die ehrgeizigen Energie- und Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen“, betont das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und unterlegt das mit einer beeindruckenden Zahl: Rund 35 Prozent des Energieverbrauchs entfallen demnach auf den Gebäudebereich.

Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) soll ebenso wie das am 1. November 2020 in Kraft getretene Gebäudeenergiegesetz (GEG) helfen, Gebäude energieeffizienter zu machen. 

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PV-Lösungen installieren

Ein beschleunigter Ausbau der Photovoltaik sei eine notwendige Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende auf dem Weg zur Klimaneutralität, erklärt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Zu innovativen Solarlösungen für dein Haus zählt das Enbw-Magazin Solardachziegel, wie etwa jene von Autarq, Solarfassaden, Solarzäune, Solarjalousien und Solarbäume. Erneuerbare Energien sind in vielfältiger Art und Weise zu gewinnen.

Das Fraunhofer Institut hebt auch integrierte Photovoltaik hervor, die sich in die Hülle von Gebäuden, Verkehrswegen und Fahrzeugen fügt und auch Flächen gemeinsam mit der Landwirtschaft nutzt oder Wasserflächen in gefluteten Tagebauen belegt. Damit könnten „riesige bisher bereits für andere Zwecke genutzte Flächen für die Solarstromerzeugung” erschlossen werden. “Integrierte Photovoltaiktechnologie löst damit nicht nur Flächennutzungskonflikte, sie schafft sogar an vielen Stellen Synergieeffekte”, so das Fazit des Fraunhofer Instituts.  

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Heizung auf erneuerbare Energien umstellen

Laut SWR sind die Heizungen in unseren Häusern mit die größten CO2 -Verursacher in Deutschland und machen rund 75 Prozent der CO2-Emissionen in den Haushalten aus, da im Wesentlichen fossile Energieträger dafür die Basis sind. Es gilt also, zukünftig mehr auf erneuerbare Energien zu setzen, um den CO2 Ausstoß zu verringern. Die Wichtigkeit einer guten Informationsstrategie zum Thema Heizung hob auch der Energieexperte und Professor Michael Rossner hervor. Der Frankenpost sagte er: „Wir können es uns nicht leisten, viele gutwillige Unterstützer der Energiewende durch schlechte Planung zu verlieren und diese im schlimmsten Fall zu Anhängern der Staatsverdrossenen zu machen.“

Die Bundesregierung ist das Thema angegangen: Seit dem 1. Januar 2024 dürfen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten nur Heizungen installiert werden, die auf 65 Prozent erneuerbaren Energien basieren.

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Energieverbrauch reduzieren

Um eine erfolgreiche Energiewende hinzubekommen, reicht es laut der Bundesregierung nicht nur, die Energieeffizienz zu steigern, sondern es bedarf auch einer Senkung des absoluten Energiebedarfs. „Deshalb strebt die Bundesregierung an, den Stromverbrauch in Deutschland bis 2050 um 25 Prozent zu verringern (verglichen mit dem Wert von 2008)”, heißt es in einer Mitteilung der Bundesregierung.

Im Haushalt verbrauchen laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Informationstechnik, TV- und Audiogeräte mit 28 Prozent am durchschnittlichen Gesamtstromverbrauch die meiste Energie. Der Bereich Waschen und Trocknen schlägt demnach mit 14 Prozent zu Buche, gefolgt von Beleuchtung (13 Prozent) sowie der Nutzung von Kühl- und Gefriergeräten (11 Prozent). Das Bundesministerium liefert auch Energiespartipps in diesen Bereichen, etwa beim Kochen.

Auf umweltfreundliche Verkehrsmittel umsteigen

Dass der Verkehr eine zentrale Rolle bei der Energiewende spielt, ist unstrittig. Rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland verursacht der Verkehr, größtenteils durch Benzin- und dieselbetriebene Autos und Lkws, schreibt die Bundeszentrale für politische Bildung. Klimafreundlicher seien Bahn, öffentlicher Nahverkehr, Fuß- und Radverkehr, Sharing-Mobilität sowie Elektrofahrzeuge. Diese Varianten gilt es also zu stärken - und da kann jeder von uns seinen Beitrag leisten.

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