Solardachziegel mit Technologie von Autarq auf einem Haus am Bodensee. (Foto: WE SUM GmbH)
Immer mehr Menschen setzen auf Solardachziegel. Dadurch nehmen auch die Erfahrungen, die Eigentümer:innen, Architekt:innen und Handwerker:innen mit der neuen Technologie machen, zu. Die Erfahrungen mit Autarq-Solardachziegeln sind dabei nicht nur aus technischer Sicht positiv, sondern auch aus ästhetischen Gründen.
Solardachziegel-Erfahrungen: Das Wichtigste kurz gefasst
- Innovativ: Das Ehepaar Stephanie und Dominik Maier war vom „innovativen” Solardachziegel-Konzept und dem Design sofort begeistert.
- Ästhetisch: Robert Kirchner vom Dachziegelhersteller Creaton betont, dass es Bauherr:innen, die sich für Solardachziegel entscheiden, neben der Technik „vor allem um die Ästhetik“ gehe.
- Flexibel: Architektin Irmengard Berner gefällt, dass Solardachziegel begehbar sind und über die ganze Dachfläche gelegt werden können. „So hole ich die meiste PV-Fläche raus, mehr geht nicht”, betont sie.
- Unkompliziert: Dachdecker Philip Stapelfeldt war positiv überrascht, dass das Verlegen der Solardachziegel „nicht so viel anders“ als das normale Dachdecken sei.
- Vorzeigeprojekt: Ein unter Ensembleschutz stehendes Haus in Göttingen, das mit roten Solardachziegeln renoviert wurde, sei ein „wunderbares Beispiel, dass sich Denkmalschutz und Klimaschutz nicht ausschließen müssen“, sagt Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadt.
- Tipp: Matthias Rettermayer vom Dachziegelhersteller Jacobi-Walther findet Solardachziegel besonders dann sehr interessant, wenn Dächer durch Kamine, Dachfenster und Gauben zerklüftet sind. Damit könne man „wie einen Rahmen für ein Puzzle“ schaffen, erklärt er.
Solardachziegel – Definition und Besonderheiten
Solardachziegel sind hochwertige Tondachziegel mit speziell miniaturisierten Solarmodulen, die eine sichere und belastbare Dachhaut bilden. Sie sehen aus wie klassische Dachziegel, sind in mehreren Farben erhältlich und werden von renommierten Unternehmen wie Jacobi Walther und Creaton hergestellt.
Die Besonderheiten:
- Solardachziegel decken jedes Dach, da sie sich jeder Dachform anpassen und damit auch kleine und komplizierte Flächen optimal ausgenutzt werden können.
- Sie sind aus ästhetischen Gesichtspunkten optimal, da sie den Stil und die architektonische Ästhetik des Gebäudes nicht stören.
- Solardachziegel sind damit auch denkmalschutzkonform: Denkmalschützer:innen lehnen PV-Aufdachanlagen in der Regel ab. Aufgrund ihrer Ästhetik, Unauffälligkeit und farblichen Vielfalt bieten Solardachziegel hier die Lösung.
- Solardachziegel leben stabil und lange. Sie halten Regen, Schnee, Hagel und Eis ebenso stand wie herkömmliche Ziegel. Außerdem machen sie das Dach belastbar und begehbar.
- Das Solardachziegel-System verhindert Gefahren und Risiken, da es mit sicherer Kleinspannung und Parallelschaltung arbeitet, ohne Leistungselektronik auf dem Dach.
- Dank Parallelschaltung produzieren Solardachziegel auch bei Teilverschattungen kontinuierlich Strom.
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Solardachziegel-Erfahrungen von Eigentümer:innen
Stephanie und Dominik Maier: Hausumbau am Bodensee
Das Ehepaar Maier, hier auf dem Dach ihres Hauses am Bodensee, war vom innovativen Solardachziegel-Konzept „sofort begeistert”. (Foto: Ines Janas, WE SUM GmbH)
Am Bodensee ist ein Haus aus den 1970er-Jahren von Stephanie und Dominik Maier kernsaniert worden. Sie setzten dabei auf eine möglichst nachhaltige, energieeffiziente Bauweise - und deshalb auch auf Solardachziegel mit Technologie von Autarq. Ein Freund hatte sie darauf aufmerksam gemacht. „Wir waren sofort begeistert, das Konzept ist innovativ und das Design fügt sich optisch perfekt in unser Konzept”, sagte Dominik im Interview mit Autarq. Die Optik war für das Ehepaar ein wichtiger Faktor. „Die Ziegel fügen sich ästhetisch besser ins Gesamtbild als großflächige Solarpaneele“, erklärt Stephanie. Robert Kirchner vom Dachziegelhersteller Creaton bestätigt, dass die Maiers mit diesem Eindruck nicht alleine dastehen. „Den Bauherr:innen, die sich für Solardachziegel entscheiden, geht es neben der Technik vor allem um die Ästhetik“, betont er. An Sonnentagen kommt die Solaranlage am Bodensee auf eine maximale Leistung von 9 Kilowatt – damit ist das Ehepaar Maier weitgehend autark.
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Christian Retkowski: Dachsanierung in Göttingen
Knapp drei Jahre lang hat Christian Retkowski dafür gekämpft, das Dach seines unter Ensembleschutz stehenden Elternhauses mit einer Solaranlage bedecken zu dürfen. Die Stadt Göttingen konnte er schließlich mit dem eigens dafür entwickelten roten Solardachziegel „Stylist PV“ von Jacobi-Walther überzeugen. 634 Solardachziegel verteilen sich jetzt nach genau berechneter Sonneneinstrahlung auf sechs der acht Dachflächen. Als er im Bauamt der Stadt Göttingen den Prototypen der ersten rot-roten Solardachziegel „aus meinem Rollkoffer zauberte, bröckelte die Ablehnung, und man zeigte höflich distanziert Bereitschaft, meinen Antrag noch mal zu prüfen“, berichtet er. Heute ist sein Dach ein Vorzeigeobjekt für die Stadt Göttingen.
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Solardachziegel-Erfahrungen von Architekt:innen
Irmengard Berner: Reihenhaus-Dachsanierung in München
Die Architektin Irmengard Berner hat mit Solardachziegeln „mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen”. (Foto: Amelie Niederbuchner, WE SUM GmbH)
Irmengard Berner war als Architektin und Eigentümerin eine der zentralen Figuren bei einer Dachsanierung in München-Pasing. Sie machte sehr gute Erfahrungen mit den Solardachziegeln, da sie begehbar sind und den Vorteil haben, dass man sie auch über den Dachgrat legen und damit die ganze Dachfläche belegen kann. „So hole ich die meiste PV-Fläche raus, mehr geht nicht”, betont sie. Zudem garantierten ihr die Solardachziegel im Gegensatz zu PV-Modulen auch die Dachdeckung, die bei ihr bald auch zu erneuern gewesen wäre. „Ich habe also mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen”, sagt sie.
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Haro Kraus: Hausumbau am Bodensee
Architekt Haro Kraus – hier mit Stephanie Maier auf dem Dach des Hauses am Bodensee – wollte das Haus aus den 1970er-Jahren „behutsam in die neue Zeit transformieren". (Foto: Ines Janas, WE SUM GmbH)
Die Vision von Stephanie und Dominik Maier umgesetzt haben Kraus Architekten. 2020 entstanden gemeinsam mit Haro Kraus die ersten Entwürfe. Das Architekturbüro kümmerte sich um die notwendigen Genehmigungen, schrieb die Handwerkerleistungen aus, beauftragte die verschiedenen Gewerke und erstellte einen Projekt- und Zeitplan. Für Haro Kraus bestand die Herausforderung darin, „ein Gebäude, das in einem architektonisch stilvollen Ensemble von mehreren Häusern aus den Sechzigern besteht, behutsam in die neue Zeit zu transformieren – und mit der vorhandenen Architektur in Einklang zu bringen“.
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Stefan Schramm: Neubau eines Gästehauses in Aidling
Architekt Stefan Schramm tat sich schwer, „komplexe Dachflächen optisch anspruchsvoll“ mit Photovoltaik zu bedecken. Die „schöne und hochwertige Lösung“ dafür waren Solardachziegel. (Foto: WE SUM GmbH)
Stefan Schramm hat im bayerischen Aidling, im Landkreis Garmisch-Partenkirchen, ein Gästehaus gebaut, das mit Solardachziegeln gedeckt wurde. Auf den vier Dachschrägen des sogenannten Flachshauses wurden ca. 1600 Ziegel verbaut, die pro Jahr einen Stromgewinn von knapp 13.000 kWh liefern sollen.
Architekt Schramm hat sich sehr gefreut, „eine so schöne und hochwertige Lösung gefunden zu haben“, denn bisher sei es kaum möglich gewesen, „komplexe Dachflächen optisch anspruchsvoll, also vollflächig mit Photovoltaik zu bedecken“. Für ihn muss PV-Architektur „möglichst kleinteilig“ sein, um auch komplexe Dächer mit verschiedenen Dachteilen, Dachfenstern, Kaminen, Oberlichtern oder Entlüftern „großzügig und homogen“ belegen zu können.
Solardachziegel-Erfahrungen von Dachhandwerker:innen
Stapelfeldt Spenglerei & Bedachung: Reihenhaus-Dachsanierung in München
Philip Stapelfeldt mit Irmengard Berner auf dem Dach im Schurrweg in München. (Foto: Amelie Niederbuchner, WE SUM GmbH)
Philip Stapelfeldt, seit 2014 Geschäftsführer des Dachdecker-Familienbetriebes Stapelfeldt GmbH & Co. KG, hat bei der Dachsanierung der Reihenhäuser in München-Pasing erstmals Solardachziegel verlegt. Er war dabei positiv überrascht, dass das Verlegen dieser „nicht so viel anders“ als das normale Dachdecken sei. „Man steckt erst einen Stecker ein und deckt dann den Ziegel ein“, erklärt er. Die Vorgehensweise sei etwas behutsamer als bei normalen Ziegeln und man arbeite etwas langsamer, aber das war es eigentlich schon mit den Unterschieden. Der Weg, auf den sich seine Dachdeckerei durch das Solardachziegel-Projekt in München-Pasing gemacht hat, überzeugt ihn voll und ganz: „Wir sehen, dass das die Zukunft ist.“
Coletta Giltz: Dachdeckermeisterin aus Xanten
Coletta Giltz hat gute Erfahrungen mit Solardachziegeln gemacht. (Foto: Autarq GmbH)
Für Coletta Giltz sind die Solardachziegel eine große Weiterentwicklung für den Dachdecker-Handwerksstand. Das System der Solardachziegel befähige das Handwerk, gebäudeintegrierte PV-Anlagen ganz eigenständig anzubieten. „Das Produkt integriert sich dabei so gut in die Arbeitsabläufe, dass wir mit unserem Fachwissen und Autarq neuartige, komplexe Dachlösungen für unsere Kunden und Kundinnen schaffen können – für mich ist das Teil der Verantwortung unseres Berufsstands.”
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Paula Eberhardt: Dachdeckerin aus Hannover
Paula Eberhardt glaubt, dass die Solardachziegel-Technologie schon bald selbstverständlich ist. (Foto: Paula Eberhardt)
Paula Eberhardt war erst einmal skeptisch, als sie erstmals von den Solardachziegeln hörte. Sie konnte sich anfangs nicht vorstellen, wie die Solardachziegel in ihren Beruf passen sollten - und hatte großen Respekt vor der „scheinbar doch komplizierten Kabelage”. In der Akademie wurde ihr aber schnell klar, „dass man keine Angst vor den Kabeln haben muss”. Sie kann sich gut vorstellen, dass die Technologie „für Dachdecker:innen meiner Generation schon bald selbstverständlich ist”.
Weitere Solardachziegel-Erfahrungen
Zimmermann Paul Hafner: Hausumbau am Bodensee
Paul Hafner von der Konstanzer Firma Romer hat die Solardachziegel auf dem Haus des Ehepaars Maier am Bodensee verlegt - am Ende waren es rund 860. „Durch die Verkabelung dauert es natürlich ein bisschen länger und man muss auf mehr Dinge achten, aber sobald die Kabel liegen, geht alles sehr schnell – einstecken, fertig“, sagt er zu seinen ersten Erfahrungen mit dem Verlegen von Solardachziegeln.
Elektriker Lukas Heinz: Reihenhaus-Dachsanierung in München
Das Dachsanierungsprojekt am Schurrweg in München-Pasing war auch für Elektro Schröck die erste Erfahrung mit PV-Ziegeln. Lukas Heinz hat dort zum ersten Mal Solardachziegel verkabelt. Er ist sich bewusst, dass eine solche Sanierung auch „kostenintensiv“ ist, weshalb er dazu rät, sich gut zu informieren und gewisse Dinge in Eigenleistung abzuwickeln. Allerdings nicht alles: „Finger weg vom Elektroanschluss”, betont er. Da sollten seiner Meinung nach Profis ran.
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Baubehörde der Stadt Göttingen: Dachsanierung in Göttingen
Nach langem Kampf konnte Christian Retkowski die Baubehörde der Stadt Göttingen mit der eigens dafür entwickelten roten Solardachziegel „Stylist PV“ von Jacobi-Walther davon überzeugen, seinem Antrag statt zu geben (siehe oben). Mittlerweile dient sein Dach als Vorbild. „Das Dach ist auf jeden Fall ein tolles Anschauungsbeispiel für eine denkmalgerechte Lösung und wird mittlerweile in der Beratung genutzt. Es ist ein wunderbares Beispiel, dass sich Denkmalschutz und Klimaschutz nicht ausschließen müssen“, sagt Dominik Kimyon, Pressesprecher der Stadt. Dinah Epperlein vom Referat Nachhaltige Stadtentwicklung findet, dass Retkowskis Projekt „uns ganz neue Perspektiven eröffnet“.
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Thomas Muschelknautz: Zimmerermeister aus Laudenbach
Zimmerermeister Thomas Muschelknautz lobt die Optik von Solardachziegeln. (Foto: Autarq GmbH)
Der Zimmerermeister aus Laudenbach (Baden-Württemberg), der auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung zurückblicken kann, betont, dass die Nachfrage nach PV-Anlagen wieder steigt. Ihn überzeugen die Solardachziegel besonders in Sachen Optik. „Vor allem optisch sind die Solardachziegel für mich ein Meilenstein und sicherlich sehr beliebt bei vielen Bauherren”, sagt er.
Matthias Rettermayer: Jacobi-Walther
Matthias Rettermayer vom Dachziegelhersteller Jacobi-Walther findet die Lösung mit Solardachziegeln besonders dann sehr interessant, wenn Dächer durch Kamine, Dachfenster und Gauben zerklüftet sind. Diese Fläche könne man mit Solardachziegeln gut belegen und dabei „wie einen Rahmen für ein Puzzle“ schaffen, erklärt er.
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