Befestigung PV-Module: Möglichkeiten für jedes Dach

befestigte PV-Module

Ohne stabile Befestigung der PV-Module könnten Windböen sie vom Dach wehen, was neben dem Verlust der Technik eine Gefahr für Leib und Leben darstellt. (Foto: Rawpixel)

Gesetzgeber und Versicherungen stellen hohe Anforderungen an die Befestigung von PV-Modulen. Standsicherheit und Brandschutz müssen gewährleistet sein. Doch wie werden PV-Module befestigt? Auf dem Markt sind je nach PV-Lösung und Dach unterschiedliche Befestigungssysteme für PV-Module erhältlich.

Wie werden PV-Module befestigt: Das Wichtigste kurz gefasst

  • Aufdachanlagen: Die Befestigung von PV-Modulen auf einem Dach muss den bauaufsichtlichen Anforderungen entsprechen.
  • Andere PV-Lösungen wie Solardachziegel und Indachanlagen werden in die Dachhaut integriert und benötigen keine weiteren Halterungen.
  • Solaranlagen: Solarplatten werden wie PV-Module auf dem Dach an einer Unterkonstruktion befestigt.
  • Dachformen: Die Befestigung von PV-Modulen auf einem Flachdach unterscheidet sich von der auf einem geneigten Dach.
  • Dacheindeckung: Für die Befestigung von Photovoltaikmodulen auf einem Ziegeldach werden andere Befestigungssysteme benötigt als auf einem Blech- oder Bitumendach.

Befestigung PV-Module je nach Dach

Welche Befestigung für PV-Module erforderlich ist, richtet sich vor allem nach dem Dach. Dabei spielen die Bauart und Neigung ebenso eine Rolle wie die Dacheindeckung.

Schrägdach

Die meisten Wohnhäuser haben ein schräges Dach, an dem Niederschlagswasser gut ablaufen kann. Der Vorteil von Schrägdächern: Meist weisen sie bereits eine Neigung auf, die sich gut für die Erzeugung von Solarenergie eignet. Eine sichere Befestigung der PV-Module erfolgt über Haltesysteme, die in den Dachsparren verankert sind.

Flachdach

PV-Module müssen für optimale Effizienz einen Neigungswinkel von 30 Grad aufweisen, der auf einem Flachdach nicht gegeben ist. In diesem Fall kann man PV-Module mit einer Aufständerung mit einem Neigungswinkel von mindestens 12 Grad installieren, damit Niederschläge und Verschmutzungen ablaufen können, die Anlage starken Winden aber keine zu große Angriffsfläche bietet. Das Ständerwerk lässt sich hinsichtlich Ausrichtung und Neigung anpassen. Dabei sollte die vorherrschende Windrichtung mit einbezogen werden. Es sollte aus stabilem Metall bestehen und sicher im Dach verankert sein, um Stürmen standzuhalten.

Ziegeldach

Die meisten Schrägdächer sind mit Ziegeln eingedeckt. Die Befestigung von PV-Modulen auf einem Ziegeldach erfolgt mittels Dachhaken, die an den Dachsparren befestigt und zwischen den Ziegeln hindurchgeführt werden. Für die verschiedenen Formen von Dachpfannen stehen verschiedene Pfannen-Dachhaken zur Verfügung. Diese geben Montageschienen Halt, an denen die PV-Module sicher befestigt werden.

Handwerker befestigen Solarmodule
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Wie befestigt man Solarmodule? Zwei Handwerker tun das auf einem Ziegeldach per Unterkonstruktion, bestehend aus Montageschienen, die per Dachhaken mit den Dachsparren verbunden sind (Foto: Rawpixel).

Blechdach

Manche Dächer sind statt mit Ziegeln mit Blechplatten oder gewellten Trapezblechen eingedeckt. Zur Befestigung von PV-Modulen auf einem Blechdach kommen Stockschrauben zum Einsatz, die in den Dachsparren verankert werden. Schnell und einfach lassen sich PV-Module mittels Montageschienen auf Blechdächern befestigen. Für PV-Module kann die Befestigung auf Trapezblechen mit speziellen Schienen erfolgen, die auf den erhabenen Bereichen der Bleche montiert werden.

Welleternit- und Sandwichdach

Verankert werden die Montageschienen für PV-Module auf Welleternitdächern in den Pfetten der Dachkonstruktion. Für die Befestigung der PV-Module auf Sandwichplatten gibt es außer der oben genannten Option ein Klemmsystem, das an den Obergurten der Sandwichplatten (Hochsicken) befestigt wird.

Bitumendach

Viele Flachdächer von Garagen und anderen Nebengebäuden sowie manche Schrägdächer haben eine Bitumenabdeckung (Bitumenschindeln, Dachpappe). Für PV-Module wird die Befestigung auf einem Bitumendach zumeist mit Montageschienen realisiert. Auf Flachdächern wird die Halterung per Schraubmontage in der Trägerschicht des Daches verankert, wobei eine Dichtmasse um den Schraubkanal das Eindringen von Wasser verhindert. Für Schrägdächer kommen mitunter Dachhaken zum Einsatz.

Asbestdach

Ältere Dachabdeckungen können Asbest enthalten – dann dürfen sie nicht überbaut werden, was laut Gefahrstoffverordnung auch für PV-Lösungen gilt. Vor der Installation einer PV-Anlage auf Altdächern ist daher zwingend zu prüfen, ob es sich um ein Asbestdach handelt, und wenn ja, ist zunächst eine Dachsanierung durchzuführen.

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Solardachziegel

Oft ist vor der Installation der PV-Lösung eine Dachsanierung nötig – weil das Dach alt, undicht, unzureichend gedämmt ist oder die zusätzliche Last der Anlage nicht tragen kann. Dann kommt statt der Kombination aus herkömmlicher Dachdeckung und Aufdachanlage auch eine Dachsanierung mit Solardachziegeln infrage. Die ästhetisch ansprechende Variante kann auch Photovoltaik und Denkmalschutz versöhnen und ermöglicht auch auf komplexen Dächern mit verschatteten oder verwinkelten Arealen eine gute Ausbeute an Solarstrom. Ein weiteres Plus: Die Frage „Wie befestigt man Solarmodule auf dem Dach?“ stellt sich nicht mehr, denn Solardachziegel werden wie normale Dachpfannen verlegt. Der einzige Unterschied ist die Verkabelung.

Verlegung von Solardachziegeln
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Solardachziegel werden wie normale Ziegel verlegt und zusätzlich per Steckverbindung in ungefährlicher Kleinspannung mit dem Kabelbaum verbunden (Foto: WE SUM GmbH).

Überblick über PV-Befestigungssysteme

Damit sie Wind und Wetter trotzen, brauchen PV-Module eine Befestigung. Für die verschiedenen Dachtypen und Dachabdeckungen stehen verschiedene PV-Befestigungssysteme zur Verfügung.

Befestigung von Aufdachanlagen

Die Module einer PV-Aufdachanlage benötigen zwingend eine Unterkonstruktion, die mit dem Gebäudekörper (dazu gehören die Dachsparren, nicht aber die Dachlatten) sicher verbunden ist und die Panels am Dach befestigt. Meist geschieht das durch Dachhaken, die durch Holzbau-Tellerkopfschrauben an mindestens zwei Stellen über eine hochfeste Verbindung an den Dachsparren fixiert sind. Die Schrauben müssen einige Anforderungen erfüllen:

  • Sie benötigen die ETA-Zulassung (European Technical Assessment).
  • Sie müssen mindestens 7 Zentimeter tief im Holz des Sparrens versenkt sein.
  • Bei der Länge der Schraube muss auch die Stärke einer eventuell aufgebrachten Konterlattung und/oder Aufsparrendämmung berücksichtigt werden.

 

Wie viele Halter für die PV-Anlage braucht es? Die Anzahl der Dachhaken je Meter Unterkonstruktion und ihre Stärke richten sich nach der regionalen Schnee- und Windlast. Die Länge der Dachhaken hängt von der Höhe der Lattung sowie der vorhandenen Dachpfanne ab. Sie dienen als Befestigungen für Schienen, an denen die PV-Module über Klemmen oder Clips Halt finden. Über Befestigungspunkte lassen sich die PV-Module mit der gewählten Unterkonstruktion verbinden. Diese Art der Befestigung von PV-Modulen eignet sich für Dächer mit einer Neigung zwischen 20 und 60 Grad.

Bei flacheren Dächern müssen die PV-Module aufgeständert werden, um den Ertrag zu optimieren und die Selbstreinigung der Moduloberfläche zu ermöglichen. Auch das Gestell für die PV-Module muss sicher in der Dachkonstruktion verankert sein.

Und wie werden Solarpanels befestigt? Ebenfalls mittels Dachhaken und Unterkonstruktion.

Befestigung von Solardachziegeln

Solardachziegel von Creaton mit Technologie von Autarq werden auf dem Dach der Friedrich-Ebert-Stiftung in Erfurt verlegt
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Solardachziegel von Creaton mit Technologie von Autarq werden auf dem Dach der Friedrich-Ebert-Stiftung in Erfurt verlegt (Foto: Fotograf-Erfurt Matthias Frank Schmidt).

Zur Vorbereitung der Verlegung der Solardachziegel mit Technologie von Autarq muss zunächst der Kabelbaum installiert werden. Jeder Solardachziegel wird ganz einfach nach dem Verlegen per Steckverbindung an den Kabelbaum angeschlossen. Bei korrektem Anschluss ertönt ein akustisches Signal. Die Dacheindeckung erfolgt von Dachhandwerker:innen, die von Autarq geschult und zertifiziert werden. Danach schließen Elektriker:innen die Komponenten des Autarq-Systems im Haus an. Da keine Unterkonstruktion notwendig ist, muss später keine regelmäßige Wartung der Anlage stattfinden. Und weil sich die Ziegel fast bis zum Rand des Dachs verlegen lassen, wird die vorhandene Dachfläche optimal zur Erzeugung von Solarstrom genutzt.

Wer installiert eine PV-Anlage?

Für die Installation von PV-Anlagen bedarf es Fachpersonal. Es gibt Solarinstallationsfirmen, aber auch Elektroinstallateur:innen oder spezialisierte Handwerksbetriebe wie Dachdeckerfirmen dürfen eine PV-Anlage installieren und in Betrieb nehmen. Die Arbeit mit Starkstrom kann gefährlich sein und erfordert viel Sachkenntnis, zumal jede Anlage individuell an die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden muss. Oft ist es daher sinnvoll, sich während des gesamten Prozesses von Solarteur:innen beraten und begleiten zu lassen.

Dachdecker PV-Montage

Für die Verlegung von Solardachziegeln mit Autarq-Technologie stehen Autarq-zertifizierte Dachhandwerker:innen bereit. Da bei Solardachziegeln nur mit ungefährlicher Kleinspannung gearbeitet wird, muss für diese Arbeit kein:e Elektroinstallateur:in hinzugezogen werden.

Dachdecker Solardachziegel: Fit für die Planung und Verlegung

Verlegung von Solardachziegeln
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Unkomplizierte und ungefährliche Verlegung der Solardachziegel mit Technologie von Autarq (Foto: Amelie Niederbuchner, WE SUM GmbH).

So viel kostet die Befestigung von PV-Modulen

Wie teuer die Montage einer PV-Anlage wird, lässt sich nur schwer pauschal sagen. Viel hängt von diesen Faktoren ab:

  • Größe der Anlage in Kilowattpeak (kWp)
  • Art der Anlage (Aufdach, Indach, Solardachziegel)
  • Dachform
  • Montagesystem
  • Höhe der Lohnkosten
  • Stromspeicher integriert oder nicht

Für Aufdachanlagen von 5 bis 10 kWp betragen die Kosten für die Montage im Schnitt 1.500 bis 3.000 Euro. Das setzt sich wie folgt zusammen:

KostenpositionPreis pro kWp
Schienensystem inklusive Unterkonstruktion100 bis 150 Euro
Montagelohn200 Euro

Die Montage von Solardachziegeln mit Autarq-Technologie können zertifizierte Dachhandwerker:innen durchführen. Da sich der zeitliche Mehraufwand für das Einstecken an den Kabelbaum pro verlegtem Ziegel nur auf 10 bis 15 Sekunden beläuft, fallen für die Montage der Solardachziegel kaum Mehrkosten an. Es wird kein Befestigungssystem benötigt.

Befestigung PV-Module: Antworten auf häufige Fragen

Wie lange dauert die Montage von Photovoltaik?

Je nach Anlagenart und -größe sowie Beschaffenheit des Dachs muss man mit einem bis fünf Tagen für die Montage der PV-Anlage rechnen.

Kann ich eine Solaranlage selbst montieren?

Die Montage einer PV-Anlage können und dürfen auch Ungelernte übernehmen. So lässt sich einiges an Geld sparen. Man sollte jedoch schwindelfrei sein und sich genau an die Montageanleitung halten, denn Fehler können teuer werden. Bei der Verkabelung und der Installation des Wechselrichters und des Überspannungsschutzes ist höchste Aufmerksamkeit gefordert – hier dürfen keine Fehler passieren. Die Anlage anschließen und in Betrieb nehmen darf aber nur eine Fachperson.

Wie weit darf die PV-Schiene überstehen?

Um die Stabilität der darauf montierten Module zu gewährleisten, sollte die PV-Schiene maximal 40 Zentimeter über den letzten Befestigungspunkt hinausragen.

Wie viel Abstand zwischen PV-Modulen?

Wegen der thermischen Materialausdehnung sollte je nach Montagesystem zwischen den PV-Modulen ein Mindestabstand von 10 Millimetern liegen. Als Faustregel gilt: Mit dem Neigungswinkel der Module sollte der Abstand wachsen. 20 Millimeter gelten als Optimum – am besten hält man sich an die Herstellerangaben.

Wie funktioniert die Befestigung von PV-Modulen am Balkon?

Die beliebten Balkonkraftwerke lassen sich nicht immer unkompliziert an der Balkonbrüstung montieren. Oft steht die ästhetische Veränderung am Haus dem entgegen. Halterungen in der Hauswand oder außen an steinernen Brüstungen müssen außerdem vom Vermieter genehmigt werden. Ideal zur Befestigung sind Balkongeländer aus Metall, die der PV-Modul-Halterung die nötige Stabilität bieten. Selbst der Neigungswinkel lässt sich meist einstellen. Auch hier gilt allerdings: Die Materialien dürfen nicht rosten, damit sich die Module bei Sturm nicht lösen.

Des Weiteren kann die Montage an einem Gestell erfolgen, das auf dem Balkon steht. So kann die Anlage je nach Sonnenstand verstellt und der Ertrag verbessert werden. Damit das Gestell bei Wind nicht umkippt, sollte es beschwert werden.

Wie häufig muss die PV-Modul-Befestigung gewartet werden?

Das Montagesystem einer PV-Anlage sollte einmal pro Jahr geprüft werden. Die Anlagenwartung erhöht nicht nur die Lebensdauer der Anlage und verbessert den Ertrag, sie ist für die Anlagensicherheit essenziell. Materialermüdung, Korrosion oder lose Schrauben stellen Sicherheitsrisiken dar. Zudem kann die Dachhaut Schaden nehmen. Meist sind die Garantiebedingungen an die turnusmäßige Wartung geknüpft. Auch Versicherungen verlangen sie. 

Wartung PV-Anlage: besser Vorsicht als Nachsicht

Ist eine Versicherung von PV-Modulen und ihrer Befestigung sinnvoll?

Die Anlage selbst ist teuer genug. Noch dazu kann sie Schäden am Gebäude verursachen – hier sind neben der Brandgefahr von Aufdachanlagen Probleme mit der Dachhaut gemeint. Herabfallende Anlagenteile durch unsachgemäße Befestigung von PV-Modulen gefährden Personen und Gegenstände. Das sind viele Gründe, warum man eine PV-Anlage besser absichern sollte. Einige Schadensmöglichkeiten lassen sich in einer bestehenden Versicherung wie Gebäude-, Haftpflicht-, Hausrat- und Rechtsschutzversicherung mitversichern. Das umfasst aber nicht den Ertragsausfall der Anlage, bis sie repariert ist. Eine umfassende PV-Versicherung kostet nicht viel und deckt auch solche Schäden ab.

Photovoltaik-Versicherung: Wie sinnvoll ist sie? 

 

 

 

Zuletzt geändert: 15.11.2024

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