Garantie Solarmodule: Sorgenfrei in die solare Zukunft

Die Begriffe Garantie und Gewährleistung beschreiben verschiedene Dinge und basieren auf unterschiedlichen Rechtsgrundlagen:

Eine Garantie ist eine freiwillige Leistung der Hersteller:innen, die auch die Bedingungen festlegen. Sie kann in der Dauer oder im Leistungsumfang über die gesetzliche Gewährleistung hinausgehen.

Die Gewährleistung regelt das Gesetz. Sie ist auch als Sachmängelhaftung bekannt und bezieht sich auf die Mängelfreiheit eines Produkts über einen festgelegten Zeitraum. In der Regel beträgt sie ab Kaufdatum 2 Jahre. Weist ein Produkt innerhalb dieser Zeitspanne Mängel auf, haben st du alsKäufer:innen das Recht auf Nachbesserung (Reparatur oder Austausch).

Das Recht auf Gewährleistung ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgeschrieben. Es ist weder änder- noch verhandelbar, schon gar nicht zulasten der Käufer:innen. Hält ein:e Hersteller:in vereinbarte (Reparatur-)Fristen nicht ein, hast du das Recht, den Kauf vollständig rückabzuwickeln.

Bei der Garantie für Solarmodule gibt es zwei unterschiedliche Garantieformen:

• Produktgarantie für PV-Module: Über die gesetzliche Produktgewährleistung von 2 Jahren und die meist 5-jährige Sachmängelhaftung des Montagebetriebs hinaus gewährte Garantie auf Anlagenteile, deren Dauer und Umfang die Hersteller:innen bestimmen. Abhängig vom Bauteil beläuft sich die Produktgarantie vorwiegend auf 5 bis 10 Jahre. In diesem Zeitraum werden Mängel auf Hersteller:innenkosten behoben oder Module ausgetauscht.
• Leistungsgarantie für PV-Module: Sie betrifft die Nennleistung der Solarmodule. Häufig wird die Garantie abgestuft angeboten, etwa bis zu 10 Jahre nach Kauf eine Leistung von mindestens 90 Prozent und für die darauffolgenden 10, 15 oder 20 Jahre von 80 oder 75 Prozent.

Wie lange die Garantie auf Solarmodule gilt, hängt von der Art der Anlage ab (Aufdach, Indach, Solardachziegel, Freifläche) und der Machart. Auch je nach Hersteller:in gibt es eine unterschiedliche Garantiedauer auf die Module selbst. Für Komponenten mit geringerer Lebensdauer fällt die Garantie kürzer aus.

Gut zu wissen: Auch auf Wallboxen für die Aufladung von Elektrofahrzeugen gewähren Hersteller:innen üblicherweise eine über die Gewährleistung hinausgehende Garantie. In den meisten Fällen beträgt sie 2 Jahre.

Kommen bei deiner Solarinstallation Bauteile verschiedener Hersteller:innen zum Einsatz, kann auch die Garantiezeit unterschiedlich lang ausfallen. Mehr noch: Die Garantiebedingungen können sich stark unterscheiden. Im Garantiefall ist es in einem solchen Szenario komplex, die eigenen Ansprüche geltend zu machen. Idealerweise gilt für deine PV-Anlage eine Produktgarantie für alle Bauteile. Das vereinfacht die Vorgehensweise bei Defekten enorm.

Während die Produktgarantie für PV-Module den einwandfreien Zustand der Anlagenkomponenten über einen bestimmten Zeitraum gewährleistet, sichert die Leistungsgarantie eine gewisse Mindestleistung über einen festgelegten Zeitraum zu. Aus diesen Gründen ist eine Leistungsgarantie wichtig:

• Im Laufe der Zeit lässt die Leistung von PV-Modulen nach. Innerhalb von 20 bis 25 Jahren sind zwischen 10 und 15 Prozent Degradation üblich.
• Die verwendeten Materialien und die Art der Anlage haben Einfluss auf die Höhe und Geschwindigkeit des Leistungsverlusts.
• Hersteller:innen hochwertiger Module zeigen mit einer Leistungsgarantie, dass ihre Produkte auch nach jahrelanger Betriebsdauer eine gute Leistung bringen.
• Die Garantiezeit beträgt üblicherweise 20 bis 30 Jahre. Häufig erfolgt nach 10 Jahren eine Abstufung.
• Die Leistungsgarantie ist ein entscheidender Faktor für die betriebswirtschaftliche Kalkulation der PV-Anlage. Auf diese Weise kannst du berechnen, wie viel Energie sie im Laufe ihrer Lebensdauer erzeugen wird.

Gut zu wissen: Die leistungsbezogene Garantie für Solarmodule betrifft keine Leistungsverluste durch Schäden, fehlerhafte Installation oder mangelnde Wartung. Vielmehr ist der alterungsbedingte Leistungsverlust gemeint.

Die Leistungsdaten beziehen sich stets auf die Nennleistung der Module, sprich, auf die unter idealen Voraussetzungen erzielbare Maximalleistung 

• bei optimaler Ausrichtung,
• durchgehender Sonneneinstrahlung und
• ohne Verschattung.

Abhängig von den äußeren Bedingungen kann die Anlage trotz hoher Nennleistung eine geringere Leistung erbringen. Auftretende Probleme vermindern den Stromertrag und damit die Effizienz und Rentabilität der Anlage. Schon deswegen sollten Aufdachanlagen mindestens einmal jährlich gewartet und gereinigt werden. Tipp: Solardachziegel mit Autarq-Technologie sind übrigens weitgehend wartungsfrei.

Diese Ursachen für Leistungsverlust gibt es:

• Verschmutzung: Staub und Schmutz auf den Modulen führen zu Leistungseinbußen der gesamten Anlage, ähnlich wie eine Verschattung.
• Degradation: Mikrorisse und witterungsbedingte Auswirkungen beeinträchtigen die Leistung der PV-Module über die Zeit.
• Gelöste Kabel: Lösen sich Steckverbindungen am Kabelbaum, etwa infolge unsachgemäßer Verlegung, bringen einzelne oder ganze Modulgruppen keine Leistung mehr.
• Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Verschmutzungen: Sie beeinträchtigen die Leistung des Wechselrichters. Er schaltet sich verspätet oder gar nicht zu.
• Hagel, herabfallende Äste bei Sturm: Es kann zum Glasbruch und dadurch bis zum Totalschaden von Modulen kommen.
• Überspannungsschäden: Blitzeinschläge können Überspannungen und damit den Ausfall einzelner Anlagenteile verursachen.

Tipp: Eine Photovoltaikversicherung springt bei vielen der oben genannten und weiteren Beschädigungen ein. In der Regel sind Hagel- und Sturmschäden, Überspannungsschäden aufgrund eines Blitzeinschlags sowie Vandalismusschäden abgedeckt. Dabei handelt es sich um Leistungen, die von der Gewährleistung und Garantie für Solarmodule nicht abgedeckt sind.

Vielfach koppeln Hersteller:innen Gewährleistung und Garantie für Solarmodule, bieten also über die gesetzliche Sachmängelhaftung hinaus weitere Leistungen an. Wichtig ist, dass die Bedingungen der Produktgarantie für PV-Module und andere Anlagenteile festgehalten werden, beispielsweise auf einer separaten Garantiekarte oder im Kaufvertrag. Dort müssen auch Angaben zum Garantiegeber vermerkt sein. In der Regel ist die Verkaufsfirma, die die Module installiert, für die Sachmängelleistung zuständig:

• Solarteur:in
• Dachdeckerbetrieb
• Elektrofachbetrieb

Bei Fehlern oder einem Ausfall der Anlage tragen die oben Genannten sämtliche Kosten für deren Behebung. Darunter fallen:

• Transport der Module
• Arbeitsleistung
• Aufwendungen für benötigte Materialien

Vor dem Kaufabschluss solltest du die Garantiebedingungen und -laufzeiten genau studieren. Auf diese Punkte im Kleingedruckten kommt es an:

• Garantie für Solarmodule: Sie sollte für die gesamte PV-Anlage gelten, nicht nur für einzelne Bestandteile wie Wechselrichter und Batteriespeicher.
• Garantie für Stromspeicher: Manchmal bekommt man nur den Zeitwert, nicht den vollen Kaufpreis.
• Garantie auf den Wechselrichter: Achte darauf, ob sie erst nach vorheriger Produktregistrierung gilt.
• Fristen für die Mängelanzeige: Sie sollten ausreichend sein (mehr als 2 Wochen).
• Kriterien zum Leistungsausschluss: Hier sind eindeutige und klare Formulierungen wichtig statt schwammiger Begriffe wie „Nachlässigkeit“.
• Leistungsumfang der Garantie: Er muss klar ersichtlich sein und sollte auch Leistungen wie die Lieferkosten umfassen.
• Insolvenzsichere Rückversicherung: Sie sollte im Umfang enthalten sein, denn sie zahlt auch bei einer etwaigen Insolvenz des:der Hersteller:in.

Vorsicht ist bei Anbieter:innen geboten, die ihren Firmensitz nicht in Deutschland haben. Es kann schwer bis unmöglich werden, in diesem Fall Garantieansprüche durchzusetzen.

Tipp: Gegen Aufpreis bieten viele Hersteller:innen eine Garantieverlängerung an. Diese kann jedoch teuer werden. Unter Umständen kommst du mit Rücklagenbildung für den Fall einer notwendigen Reparatur oder eines Austauschs günstiger weg.

Für Solardachziegel ist wie bei herkömmlichen Installationen mit einer Lebensdauer von bis zu 40 Jahren zu rechnen. Die Gewährleistung beträgt zwei Jahre. Solardachziegel mit Technologie von Autarq haben darüber hinaus eine Produkt- und Leistungsgarantie von 25 Jahren. Sie garantiert, dass Solardachziegel 25 Jahre nach der Installation noch mindestens 80 Prozent der Nennleistung erzeugen. Hier erfährst du, wie sich Solardachziegel rechnen und welche Kosten zu erwarten sind.

Zuletzt aktualisiert: 29.04.2024