Ist ein Photovoltaik-Speicher sinnvoll? Hier zeigt das Stromspeichersystem Vitacharge VX3 von Viessmann viel Kapazität auf kleinem Raum (Foto: Viessmann Climate Solutions SE)
Mit einem Speicher lässt sich der tagsüber erzeugte Strom auch in den Abendstunden nutzen. Sein Einsatz erhöht die Unabhängigkeit vom Stromnetz und steigert die Effizienz der Solaranlage. Darum ist ein Photovoltaik-Speicher sinnvoll. Er senkt die Kosten und maximiert den Eigenverbrauch.
Ist ein Photovoltaik-Speicher sinnvoll? Das Wichtigste kurz gefasst
- Sinnvoll: Ein Photovoltaik-Speicher ist sinnvoll, um den Eigenverbrauchsanteil der erzeugten Energie zu erhöhen.
- Nutzwert: Die meisten Haushalte verbrauchen den Löwenanteil Strom, wenn die Sonne nicht scheint. Ohne PV-Speicher lässt sich dieser nicht selbst nutzen. Überschüssige Energie fließt dann ins öffentliche Netz.
- Individuelle Faktoren: Die Frage „Solarspeicher ja oder nein“ lässt sich nicht pauschal beantworten. Ob ein Stromspeicher rentabel ist, bestimmen Faktoren wie der individuelle Stromverbrauch und der Anteil des Eigenverbrauchs.
- Steuerersparnis: Unter Umständen ist als Ergänzung zur Solaranlage ein Speicher sinnvoll, um Steuern zu sparen. Profitieren können davon vor allem Selbstständige.
- Nachrüsten: Ein PV-Speicher lässt sich auch nachrüsten. Generell ist dafür jede PV-Anlage geeignet, lediglich der Installationsaufwand unterscheidet sich je nach installierter Lösung.
Überblick: Darum lohnt sich ein Stromspeicher
PV-Überschuss sinnvoll nutzen: Das gelingt mit einem Photovoltaik-Stromspeicher. Die Anschaffung bedeutet auch zusätzliche Investitionen. Lohnt sich ein Stromspeicher für Photovoltaik also überhaupt und wann ist ein Speicher sinnvoll?
Das macht PV Speicher rentabel
Bei Integration in neue Anlage |
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Bei Selbstverbrauch |
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Bei Wunsch nach Unabhängigkeit und Klimafreundlichkeit |
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Bei Mitnahme von Förderungen |
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Bei deutlich niedrigeren Kosten für die Erzeugung und Speicherung einer kWh gegenüber Marktpreis |
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Bei Speichern mit hoher Lebensdauer |
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Bei Anschaffung gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
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Bei Betrachtung der Steuerersparnis |
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Aus diesen 8 Gründen ist ein Photovoltaik-Speicher sinnvoll
Warum den Sonnenstrom vergeuden? Dass ein PV Speicher sinnvoll sein kann, belegen diese 8 Gründe:
Grund 1: Anschaffung einer neuen PV-Anlage
Bauherrschaften sollten bei der Investition in eine PV-Anlage auch gleich die Anschaffung eines Stromspeichers erwägen. Für ein Komplettsystem fallen weniger Installationskosten an, und auch die Dimensionen von Speicher und PV Anlage können optimal aufeinander und den Bedarf abgestimmt werden.
Mit so einer Lösung muss fast kein Strom mehr zugekauft werden und erhöht sich die Versorgungssicherheit bei Stromausfällen: Es ergibt sich ein Autarkiegrad von 70–80 Prozent.
Grund 2: Selbstverbrauch
Der Selbstverbrauch ist die mit Abstand kosteneffizienteste Nutzung für Solarstrom. Doch Fakt ist: Wenn die Sonne am hellsten scheint, verbraucht man den wenigsten Strom. Deswegen werden meist nur etwa 20 Prozent des erzeugten Solarstroms selbst verbraucht. Mit einem Solarspeicher lässt sich der tagsüber gewonnene Strom für den Nacht- und Winterbetrieb oder Bedarfsspitzen speichern.
Heimspeicher des deutschen Herstellers Fenecon aus dem bayerischen Deggendorf (Foto: Fenecon)
Grund 3: Wunsch nach Unabhängigkeit und Klimafreundlichkeit
Es gibt gute Gründe für Solarspeicher – lohnt sich das auch in Sachen Nachhaltigkeit? Solarstrom zählt zu den klimafreundlichsten Arten der Energiegewinnung. Nur bei der Produktion der Anlagen wird Kohlendioxid (CO2) freigesetzt. Für Privathaushalte, die keine der noch emissionsärmeren Wind- und Wasserkraftanlagen betreiben können, sind PV-Anlagen mit oder ohne Speicher die klimafreundlichste Lösung. Gegen Aufpreis sind Systeme mit Notstrom erhältlich, die die Versorgung bei Stromausfällen gewährleisten.
CO2-Ausstoß der Energiequellen in Gramm pro Kilowattstunde (Quelle: Fraunhofer-Institut)
Grund 4: Mitnahme von Förderungen
Verschiedene Fördertöpfe erleichtern die Investition in PV mit Speicher. Aufgrund der enormen Nachfrage war die Bundesförderung Solarstrom für Elektroautos der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW 442) bereits nach einem Tag ausgeschöpft. Interessierte müssen also auf eine Aufstockung oder Neuauflage hoffen.
Einige Bundesländer bieten weitere Förderungen an, die mit denen der KfW kombinierbar sind. Wer bereits Solarstrom nutzt und überlegt, einen Stromspeicher nachzurüsten, sollte vor dem Erwerb einen Antrag auf Landesfördermittel stellen. Achtung: Viele Programme werden so stark nachgefragt, dass die Mittel immer rasch erschöpft sind. Vorab also unbedingt auch die Verfügbarkeit prüfen und auch die kommunalen Fördertöpfe checken.
Grund 5: Kostenersparnis möglich
In der Regel verbrauchen Besitzer:innen von PV-Anlagen nur 20 Prozent des an sonnenreichen Tagen produzierten Solarstroms selbst. Den Überschuss speisen Anlagen ohne PV-Speicher ins öffentliche Netz. Ohne Speichermöglichkeit deckt der Ertrag im Winter nicht annähernd den Bedarf, sodass viel Strom zugekauft werden muss.
Der BYD Batteriespeicher HVS 5.1 bietet eine nutzbare Kapazität von 5,12 kWh. Er besteht aus HVS-Batteriemodulen, die in Reihe geschaltet sind (Foto: Bydbatterybox.com)
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) von 2021 zeigt die Stromgestehungskosten bei PV-Anlagen mit und ohne PV-Batteriesysteme auf. Das sind die Kosten für die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom, die sich aus dem Preis für die Anschaffung und Wartung eines Speichers und einer PV-Anlage – umgelegt auf die Lebensdauer und den Ertrag – errechnen.
Die Stromgestehungskosten, aufgeschlüsselt nach Anlagentyp und Erzeugungsart
Demnach lagen die Stromgestehungskosten 2021
- für Kleinanlagen unter 30 Kilowattpeak (kWp) bei 5,81 bis 11,01 Cent/kWh und
- für einen kombinierten Speicher mit PV-Anlage bei 8,33 bis 19,72 Cent
Quelle: Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE)
Seit 2021 haben sich die Preise für PV-Technik erhöht und damit auch die Stromgestehungskosten. Dennoch liegen diese mit geschätzten 12 bis 15 Cent immer noch weit unter den rund 30 Cent, die eine Kilowattstunde bei einem regulären Stromanbieter kostet. Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die Einspeisevergütung 2024 nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG):
Ab wann lohnt sich ein Solarspeicher – Einspeisevergütung vs. Stromgehungskosten
Anlagengröße | Einspeisevergütung nach dem EEG ab 1. August 2024 |
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Anlagen bis 10 kWp | 8,03 Cent/kWh |
Anlagen von 10 bis 40 kWp | 6,95 Cent/kWh |
Anlagen bis 750 kWp | 5,68 Cent/kWh |
Wie die Zahlen zeigen, deckt die aktuelle Einspeisevergütung oft nicht einmal die Stromgestehungskosten. Es ist also weit lukrativer, den produzierten Strom selbst zu verbrauchen, als ihn einzuspeisen. Unterm Strich sind Stromspeicher wirtschaftlich, trotz der Anschaffungskosten, weil man den Eigenverbrauch an Solarstrom verdoppelt oder sogar vervierfacht.
Gut zu wissen: Nicht zuletzt ist ein Stromspeicher bei Wärmepumpe sinnvoll. Schon die Kombination einer Wärmepumpe mit einem PV-Speicher erhöht den Eigenverbrauch. Ein Solarspeicher hält Strom aus Sonnenenergie auch dann bereit, wenn die Heizung nach Sonnenuntergang läuft.
Lohnt sich ein Stromspeicher für die Photovoltaik Anlage? (Video: Sonne Frei Haus, YouTube)
Grund 6: Hohe Lebensdauer des Speichers möglich
Die Anschaffungskosten für Speicher und PV-Anlage bilden den Löwenanteil der Stromgestehungskosten. Je länger die Komponenten der Anlage also halten, desto geringer fallen die Stromgestehungskosten aus. Maßgeblich ist der Preis des Speichers pro Lebensjahr. Ein geringerer Faktor sind die Installationskosten, die bei Stromspeichern mit langer Lebensdauer ebenfalls niedriger ausfallen. Kleinere Speicher haben meist eine kürzere Lebensdauer als große. Warum sich mehr Speicherkapazität nicht immer lohnt, zeigen wir weiter unten.
Grund 7: Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis des Speichers möglich
Damit ein Stromspeicher rentabel ist, müssen die Stromgestehungskosten bei unter der Hälfte des Netzstrompreises pro kWh liegen. Umso wichtiger ist es, beim Kauf auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis beziehungsweise geringe Stromgestehungskosten zu achten. Übrigens kann man die hauseigene PV-Lösung mit einem PV-Speicher nachrüsten. Dann jedoch erhöhen die Installations- und Anpassungskosten die Stromgestehungskosten.
Grund 8: Mitnahme von Steuerersparnis
Durch die Einspeisevergütung ergibt sich ein „Gewinn“, und so kommt das Finanzamt ins Spiel. Die gute Nachricht: Unter 22.000 Euro Umsatz im Jahr fällt auf diese Gewinne keine Umsatzsteuer an (Kleinunternehmerregelung). Selbstständige müssen allerdings ihre Einkünfte aus selbstständiger Tätigkeit in diesen Betrag einrechnen.
Die Umsatzsteuerpflicht bedeutet einen Mehraufwand bei der Steuererklärung, erlaubt es aber, die Mehrwertsteuer für den Kaufpreis der Anlage vom Finanzamt zurückzubekommen (gilt nur für ältere Anlagen, denn seit 1. Januar 2023 erhebt der Staat auf PV-Anlagen und Stromspeicher keine Mehrwertsteuer mehr). Allerdings fällt auf selbst verbrauchten Solarstrom 19 Prozent Umsatzsteuer an, die auf zugekauften Strom entfallen. Das macht Photovoltaik-Speicher sinnvoll: Wer mehr Strom speichert und selbst verbraucht, speist weniger ein und hat als Selbstständige:r bessere Aussichten, in der Kleinunternehmerregelung zu verbleiben.
Thema Einkommensteuer: Bei privaten PV mit Speicher bis 10 kWh Leistung geht das Finanzamt nicht von einer Gewinnerzielungsabsicht aus, sondern nennt es Liebhaberei. Auf Gewinne aus der Stromeinspeisung fällt daher keine Einkommensteuer an. Der einmalige formlose Antrag beim Finanzamt genügt.
Batteriespeicher zur PV-Anlage 2023 steuerfrei: No-Brainer?
Video: Finanztip, YouTube
Beispielrechnung: Darum lohnt sich ein Stromspeicher
Schauen wir uns eine PV-Anlage mit 10 kWp Leistung plus Solarspeicher mit 7 kWh Speicherkapazität bei 50 m² Dachfläche an. Wie sieht die Wirtschaftlichkeit nach 10 Jahren aus, wenn die Lebensdauer vieler Batteriespeicher zu Ende geht?
Anschaffungskosten PV-Anlage:
Preis pro kWp: 1.800 Euro x 10 = 18.000 Euro
Anschaffungskosten Solarspeicher:
Preis pro kWh: 1.000 Euro x 7 = 7.000 Euro
Betriebskosten: 2–3 Prozent der PV-Anlagen-Investitionskosten pro Jahr, etwa 250 Euro x 10 = 2.500 Euro
Anschaffungskosten und Betrieb für 10 Jahre gesamt: 27.500 Euro
Den Ausgaben stehen Einnahmen gegenüber:
Geschätzter Eigenverbrauch Solarstrom: 40 Prozent, also 4.000 kWh (1.200 Euro/Jahr Ersparnis gegenüber Stromkauf zum gemittelten Preis für Netzstrom/kWh für die nächsten 10 Jahre: 0,3 Euro) x 10 = 12.000 Euro
Einspeisevergütung für 6.000 kWh: 492 Euro/Jahr x 10 = 4.920 Euro
Gesamtertrag und Ersparnis: 16.920 Euro
Die Zahlen zeigen, dass sich eine PV-Anlage mit Speicher in 10 Jahren bei Weitem nicht amortisiert. Es bleibt ein Minus von 10.580 Euro. Ohne Speicher fiele der Eigenverbrauch allerdings um 20 Prozent geringer aus, doch es kämen 164 Euro Einspeisevergütung im Jahr hinzu. Es ergäben sich nur 6.000 Euro Einsparung in 10 Jahren, und der Gesamtertrag der PV-Anlage ohne Speicher läge bei 6.560 Euro gegenüber Anlagen- und Betriebskosten von 20.500 Euro. Das Minus beträgt in dieser Variante 13.940 Euro. Der Stromspeicher macht also einen Unterschied von 3.360 Euro, in etwa die Hälfte der Investitionskosten.
Diese Zahlen zeigen, dass sich vor allem mit ideal auf maximale Eigennutzung eingestellten und langlebigen Speichern unterm Strich Gewinn machen lässt – und ein Photovoltaik-Speicher sinnvoll ist. Bei 80 Prozent Eigennutzung erhöht sich in 10 Jahren die Einsparung auf 24.000 Euro, zu denen sich 1.640 Euro Einspeisevergütung addieren. Selbst dann bleibt noch ein kleines Minus, das ein langlebiger Speicher ausgleichen kann.
Was in unserer Rechnung nicht enthalten ist, sind Fördergelder. Durch Förderungen sinken die Investitionskosten, sodass sich Stromspeicher durchaus lohnen. Die genaue Rendite der Solaranlage lässt sich anhand des Rechners der Stiftung Warentest ermitteln.
Tipps für die Anschaffung eines PV-Speichers
Lohnt sich ein Stromspeicher für ein Einfamilienhaus und wie lässt sich die optimale Lösung für den individuellen Bedarf finden? Ob die Anschaffung eines Stromspeichers für Photovoltaik sinnvoll ist, ist Rechensache.
Berechnung der Speichergröße
Mit dem richtig konzipierten Stromspeicher verdoppelt sich die Eigennutzung des produzierten Solarstroms. Wieso also nicht noch größer denken und komplett autark werden? Leider geht diese Rechnung nicht so geschmeidig auf. Der PV-Speicher eines Einfamilienhauses sollte das 0,9- bis 1,6-fache der PV-Leistung an Speicherkapazität aufweisen.
Faustregeln für Photovoltaikanlagen- und Speichergröße:
- PV-Anlage: 1 kWp pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch
- Stromspeicher: 1 kWh Speicherkapazität pro kWp Leistung oder 1 kWh Nettospeicherkapazität pro 1.000 kWh Jahresstromverbrauch
Die optimale Speicherdimensionierung kann ein:e Solarteur:in berechnen, und das ist auch sinnvoll. Denn: Eine doppelt so große Speicherkapazität erhöht den Eigenverbrauch nicht um 100, sondern nur um 10 Prozent. Dann macht der höhere Kaufpreis die Stromgestehungskosten unwirtschaftlich. Langfristig ist zudem mit sinkenden Einspeisevergütungen zu rechnen. Dann stehen hohe Stromgestehungskosten einem minimalen Entgelt gegenüber. Wirtschaftlich sind derzeit Speicher, Derzeit sind Stromspeicher sinnvoll, die einen Eigenverbrauch des Solarstroms von 50 bis 80 Prozent ermöglichen.
Was ist ein Solarteur und wie finde ich professionelle PV-Installateure?
Stromspeicher ja oder nein? Jahresstromkosten mit und ohne PV-Speicher
Ohne Speicher (25 %) | 50 % Eigenverbrauch | 80 % Eigenverbrauch | |
---|---|---|---|
Eigenverbrauch in kWh | 1.500 | 3.000 | 4.800 |
Einspeisung in kWh | 4.500 | 3.000 | 1.200 |
Einspeisevergütung in € | 387 | 258 | 103 |
Zukauf Netzstrom in kWh | 3.500 | 2.000 | 200 |
Kosten Netzstrom in € | 1.400 | 800 | 80 |
Gesamtkosten in € | 1.013 | 542 | -23 |
Tabelle: Jahresstromkosten für einen Haushalt mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh/Jahr bei identischen Stromgestehungskosten. Quelle: solarenergie.de
Kosten eines Speichers
Bei der Vielzahl der PV-Anlagenanbieter fallen Überblick und Preisvergleich schwer. Am besten errechnet man die PV-Systemkosten pro kWp an Leistung und betrachtet für die Wirtschaftlichkeit die prognostizierte Kostenentwicklung. Das beantwortet auch die Frage: Was kostet eine 10 kWp PV-Anlage mit Speicher?
- Bruttokosten PV-System pro kWp
heute: ca. 1.630 €
mittelfristig: ca. 1.300 €
langfristig: ca. 1.100 € - Bruttokosten Batteriespeicher pro kW Kapazität
heute: ca. 1.300 €
mittelfristig: ca. 780 €
langfristig: ca. 390 € - Bruttoertrag Einspeisevergütung pro kWh
heute: 6,7 ct
mittelfristig: 3 ct
langfristig: nicht einschätzbar
Die hauseigene PV-Anlage mit einem Speicher nachrüsten – der richtige Zeitpunkt kommt bestimmt, denn die Speicherpreise werden in den kommenden Jahren signifikant sinken.
So lautet die Antwort auf die Frage “lohnt sich ein Stromspeicher”: irgendwann immer!
PV Speicher nachrüsten
Fast alle PV-Lösungen lassen sich mit einem Speicher nachrüsten, so auch eine Anlage mit Solardachziegeln mit Technologie von Autarq (Foto: Franz Kimmel)
Für PV-Lösungen wie Aufdachanlagen oder Solardachziegel, die über den Eigenverbrauch hinaus Strom produzieren, lohnt sich ein Solarspeicher oftmals, eventuell in Kombination mit einer Erweiterung der alten PV-Anlage. Das gilt besonders für ausgeförderte Post-EEG-Anlagen, deren Einspeisevergütung nur noch 4 Cent/kWh beträgt.
Wichtig: Für den Strom aus Erweiterungen der PV-Anlage fällt die aktuelle Einspeisevergütung an, für den aus älteren Anlagenteilen die eventuell abweichende Vergütung.
Für die Nachrüstung mit einem Stromspeicher eignet sich jede PV-Anlage, aber nicht jede gleich unkompliziert. Zunächst gilt es zu beachten, ob der Speicher AC-seitig (AC: alternate current, Wechselstrom) oder DC-seitig (DC: direct current, Gleichstrom) beziehungsweise hinter oder vor dem Wechselrichter der PV-Anlage zu installieren ist. Die Batterie benötigt Gleichstrom, der wieder in Wechselstrom umgewandelt werden muss, um nutzbar zu sein. Dazu dient der Wechselrichter. Er wandelt den Gleichstrom in Wechselstrom um (und umgekehrt). Bei der Nachrüstung erweist sich der bestehende Wechselrichter manchmal als zu schwach; dann muss auch er ausgetauscht werden. Das macht AC-Speicher mit eingebautem Wechselrichter leichter zu installieren. Allerdings treten bei ihnen höhere Umwandlungsverluste auf.
Eine interessante Alternative stellen Hybrid-Wechselrichter dar. Sie vereinen einen PV- und einen Batterie-Wechselrichter und können Solarstrom entweder über eine eingebaute oder externe Batterie speichern. So lässt sich das System bei Bedarf einfacher mit einem DC-seitig eingebauten Speicher erweitern.
Gute PV-Speicher finden
Immer mehr Anbieter von Stromspeichern mischen den Markt auf und erschweren den Überblick. Hier helfen die Marktübersicht Batteriespeicher und die Unterscheidungsmerkmale bei Batteriespeichern von C.A.R.M.E.N. e.V. (Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk). Weiterführende Informationen stellt die Forschungsgruppe Solarspeichersysteme | HTW Berlin bereit, unter anderem das Online-Tool Stromspeicher-Inspektion und der Unabhängigkeitsrechner.
Fragen und Antworten zur Photovoltaik-Speicherung
Kann man einen PV Speicher selber bauen?
Ein Stromspeicher ist doch nur eine Batterie – den sollte man doch selbst austüfteln können, oder? Leider ist das nicht nur keine gute, sondern eine brandgefährliche Idee. Die Speichertechnik besteht aus Lithium-Ionen, die sehr leicht entzündlich sind. Hinzu kommt, dass Starkstrom fließt – da darf nur ein Elektriker ran. Sonst riskiert man nicht nur den Versicherungsschutz, sondern schlimmstenfalls das eigene Leben.
Apropos Sicherheit: Der Standort des Stromspeichers muss aufgrund der Brandgefahr sorgsam gewählt werden. In Kellerräumen wie dem Heizungsraum stehen sie sicher. Welche anderen Räume im Haus noch in Betracht kommen, muss eine fachkundige Person vor Ort entscheiden.
Taugt ein E-Auto als Speicher?
Eine Alternative zum teuren Stromspeicher gibt es aber, und über die können sich alle Besitzer:innen eines E-Autos und einer Wallbox freuen: Diese Kombi macht das Elektromobil zum effektiven Stromspeicher. Das Zauberwort heißt bidirektionales Laden. Der Stromüberschuss des Tages fließt ins E-Auto und ist von dort nachts oder an Regentagen für den Hausstrom verfügbar. 50 bis über 100 kWh speichert die Batterie des E-Autos, das ja sowieso neben dem Haus steht. Dabei muss nur der Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) umgewandelt werden. Das erledigt ein Gleichrichter in der Wallbox oder dem Bordladegerät. Nachteil: Ist das Auto unterwegs, fährt der Speicher mit.
Funktioniert eine PV Inselanlage mit Speicher?
Inselanlagen sind PV-Lösungen, die nicht ins Stromnetz einspeisen und daher auch nicht angemeldet werden müssen. Doch ist für diese Variante ein Stromspeicher sinnvoll oder nicht? Da der nicht verbrauchte Strom sonst nutzlos verpufft, ist die Investition in einen Speicher erwägenswert, um mehr Autarkie zu erreichen. Das gilt besonders bei Stromausfällen. Wenn die PV-Anlage nur dazu dient, eine am Wochenende genutzte Gartenlaube oder ein Ferienhaus für den Sommer zu versorgen, ist ein Speicher derzeit zu teuer.
Welcher Standort ist für einen Photovoltaik-Speicher sinnvoll?
Der Standort des Stromspeichers muss aufgrund der Brandgefahr sorgsam gewählt werden. In Kellerräumen wie dem Heizungsraum stehen sie steht er sicher. Welche anderen Räume im Haus noch in Betracht kommen, muss eine fachkundige Person vor Ort entscheiden.
Sicherheit Photovoltaik:Planung, Förderung, Betrieb und Wartung