Nachhaltigkeit Hotellerie: Umwelt und Tourismus in Einklang

Im Einklang mit der Natur: Hotellerie kann und sollte nachhaltig sein, wie hier beispielhaft das Hotel Sturm in Bayern zeigt. (Foto: Hotel Sturm)

Im Zuge der Energiewende wächst der Anspruch auf Nachhaltigkeit im Hotel- und Gastgewerbe stärker als je zuvor: Bei Verbrauchenden, die ihr Reisebudget nachhaltig ausgeben wollen. Vor allem aber bei den Hotels und Restaurants, die sich zeitgemäß und zukunftssicher aufstellen wollen. Die möglichen Maßnahmen und klimafreundlichen Hotels beeindrucken.

Nachhaltigkeit Hotellerie: Das Wichtigste kurz gefasst

  • Öko-Hotels: Die Nachfrage nach nachhaltigen Urlauben steigt. Zeitgleich wollen Hotelbetriebe und Restaurants die Umwelt schützen.
  • Nachhaltiges Hotelkonzept: Eine Entwicklung zum nachhaltigen Betrieb kann dabei von kleinen Veränderungen im Alltag bis hin zu größeren Sanierungen reichen. Auch für Bestandsbauten gibt es passende Lösungen.
  • Erneuerbare Energien machen die Grundversorgung von Hotelbetrieben zukunftsfähig und reduzieren Energiekosten.
  • Klimaneutrale Hotels: Viele Betriebe können auch im Hinblick auf Energieeffizienz und Ressourcenverbrauch umweltfreundliche Schritte gehen.
  • Schöne Beispiele von beliebten oder prämierten nachhaltigen Hotels zeigen, wie attraktiv effiziente Nachhaltigkeitsbemühungen aussehen können.
  • Greenwashing vermeiden: So lautet die Devise auch für Hotels und Gastronomie. Eine Zertifizierung mit einem Nachhaltigkeitssiegel kann die Resonanz ankurbeln.

Bedeutung von Nachhaltigkeit – auch im Hotel

Nachhaltige Hotels – unter dem Begriff versteht man Hotelbetriebe, die auf Umweltschutz und einen ökologisch verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen wie Wasser, Energie und Lebensmitteln setzen. Durch gestiegene Energiepreise, Inflation und den Klimawandel, der insbesondere touristische Gebiete und ihre Klimazonen betrifft, wird das Thema jedoch noch einmal relevanter für Umsatz und Zukunft der Hotellerie. Mehr als die Hälfte der Reisenden aus Deutschland und zahlreichen anderen Ländern gaben bei einer 2019 von Booking.com beauftragten Umfrage an, bei zukünftigen Reisen noch stärker auf Nachhaltigkeit zu achten.

Hotelbetreibende werden sich ihrer Verantwortung mehr und mehr bewusst und wollen ihre Betriebe nachhaltiger gestalten. Die Vereinbarkeit von Umweltschutz und Umsatz erlaubt es der Branche, Gutes zu tun, gleichzeitig Ausgaben und weitergegebene Preise zu stabilisieren und so letztlich den Kund:innenstamm zu sichern.

Der Einsatz erneuerbarer Energien gehört zu den Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Creativhotels Luise in Erlangen (Video: DEHOGA Energiekampagne Gastgewerbe via YouTube)

Nachhaltigkeit im Hotel: Aktionsfelder

Nachhaltige Hotelketten: Mehr Nachhaltigkeit in der Hotellerie schafft Gutes für Umwelt und Wirtschaftlichkeit. Dabei reichen die folgenden Maßnahmen von umfangreichen Investitionen bis hin zu kleinen Optimierungen.

Erneuerbare Energien nutzen

  • Photovoltaik: Mit PV können Hotels gerade in sonnenreichen Gebieten und Jahreszeiten ihre eigene Energie produzieren. Diese lässt sich für den regulären Betrieb nutzen, aber auch in Batteriespeicher oder E-Ladestationen einspeisen. Für Hotels, die Wert auf Ästhetik und Design legen, ihren Ertrag maximieren wollen oder sich in Altbauten befinden, eignen sich besonders Solardachziegel.
  • Solarthermische Anlagen: Sie produzieren eigenständig warmes Trink- oder sogar Heizungswasser.
  • Wärmepumpe: Die Heizungsanlage kann außerdem durch eine leistungsstarke Wärmepumpe unterstützt werden. In Kombination mit einer PV-Anlage, die den nötigen Strom zur Verfügung stellt, lässt sich viel Energie einsparen.
  • Biomasse kann für die Heizung verwendet werden.
  • Nachhaltige Strom- und Gasversorger: Wer keine eigene Energie produzieren kann, sollte auf regionale oder Versorger setzen, die ihrerseits in erneuerbare Energien investieren.

Photovoltaik-Anlage: Kommt die Stromerzeugung auf dem Dach für dich in Frage?

Energieeffizienz verbessern

Eine verbesserte Energieeffizienz in Hotels bedeutet niedrigere Energiekosten und somit auch stabilere Preise.

  • Energieeffizienzklasse: Eine Prüfung der Energieeffizienzklasse und eine Energieberatung geben Auskunft über sinnvolle Baumaßnahmen, die die Energieeffizienz eines Hotelgebäudes steigern.
  • Dämmung gehört dank des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) zu den zentralen Themen der Energiewende. Das Überholen der Gebäudedämmung senkt den Energieverbrauch, da Heizungen und Klimaanlagen weniger leisten müssen. 
  • Glasfronten stellen eine Herausforderung für Kälte- und Wärmemanagement dar. Sie sollten mindestens auf Dreifachverglasung gemäß GEG geprüft oder im Zuge größerer Sanierungen umkonzipiert werden.
  • Ein grünes Dach isoliert gegen Hitze und bietet dabei einen wertvollen Rückzugsort für Insekten und Kleinlebewesen.
  • Geräte wie Küchenausstattung, Klimaanlagen und Fahrstühle sollten regelmäßig auf ihren Zustand und ihre Energieeffizienz überprüft werden. Verschmutzte Geräte können durch eine Reinigung (beispielsweise bei verstaubten Kühlrippen oder verschmutzten Dichtungen) wieder energieeffizienter werden. Defekte Geräte lassen sich durch solche mit geringem Verbrauch ersetzen. Zertifizierungen wie der Energy Star erlauben dabei Rückschlüsse auf die Höhe der Einsparung.
  • LED-Leuchten sparen im Vergleich zu anderen Leuchtmitteln bis zu 90 Prozent Energie ein. Für die Beleuchtung von Fluren, Außenanlagen und Tiefgaragen eignen sich zur weiteren Energiereduzierung Bewegungsmelder, die nur dann die Beleuchtung aktivieren, wenn sie benötigt wird.
  • Digitale Infrastruktur: Auch die digitale Infrastruktur eines Betriebs verbraucht Energie. Nutzen Hotelbetreibende Provider, die selbst auf erneuerbare Energien setzen oder ihren CO₂-Fußabdruck kompensieren, fördern sie auch bei Zulieferern und entlang der Lieferketten mehr Nachhaltigkeit.
Seitenansicht der Villa Schneverdingen
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Um das traditionsreiche Hotel Villa Schneverdingen in der Lüneburger Heide klimafreundlicher zu gestalten, wurde der Altbau mit Solardachziegeln von Autarq eingedeckt. (Foto: Jacobi-Walther)

Ressourcen sparen

Ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen wird durch gesenkte Ausgaben und den Erhalt der Umwelt belohnt. 

  • Wassersparende Wasserhähne mit Perlatoren oder Duschköpfe und Toiletten mit doppelter Spültaste helfen Hotels, ihren Verbrauch zu reduzieren. Spar-Duschköpfe können den Wasserverbrauch um bis zu 60 Prozent senken und wirken sich zudem positiv auf den Energieverbrauch aufgrund der Warmwasserproduktion aus.
  • Wasseraufbereitung ist eine weitere Möglichkeit, ressourcenschonend zu wirtschaften. Benutztes Wasser wird, ähnlich wie bei der Mülltrennung, in verschiedene Kategorien separiert und anschließend zum Teil aufbereitet. Abflüsse aus Duschen und Waschbecken können dann naturschonend gereinigt und für Bewässerungsanlagen oder für die Toilettenspülung weiterverwendet werden.
  • Wäschewechsel: Hotelgäst:innen können mitwirken und selbst entscheiden, ob ein Wäschewechsel täglich stattfinden soll: Durch ein Türklinkenschild oder einen Hinweis im Bad, dass nur auf dem Boden liegende Handtücher ausgetauscht werden, lässt sich der Ressourcenverbrauch durch das Wäschewaschen deutlich reduzieren.
  • Zimmerreinigung: Ähnliches lässt sich auch bei der Reinigung umsetzen. Indem Gäst:innen auf die tägliche Reinigung verzichten, spart das Hotel Ressourcen wie Wasser und Reinigungsmittel ein.

Nachhaltigkeit der Hotelgäst:innen fördern

Die Kundschaft der Hotelbranche kann bewusst und unbewusst zu deren positiver Umweltbilanz beitragen. 

  • Mikroplastik: Bettwäsche und Handtücher aus umweltfreundlichen Stoffen sind haltbar und sorgen dafür, dass beim Waschen kein Mikroplastik ins Abwasser abgegeben wird.
  • Nachhaltiges Holz: Möbel aus FSC-zertifiziertem Holz fördern entlang der Lieferketten die nachhaltige Holzgewinnung. Gegenüber Hotelbesuchenden signalisieren sie das Bewusstsein für Umweltschutz. Das Zertifizierungssystem FSC steht für Forest Stewardship Council.
  • Einwegpapier reduzieren: Papiere wie Rechnungen und Flyer können stets auf Recyclingpapier gedruckt oder gar durch digitale Versionen wie E-Rechnungen und Infoscreens ersetzt werden.
  • Schlüsselkarte: Der Zimmerzugang per digitaler Keycard verhindert die Abnutzung und den Verlust von Plastikkarten. So entstehen weniger Mikroplastik und Kunststoffabfall.
  • Hygieneprodukte: Hotelbetreibende können auf biologisch abbaubare Hygieneprodukte setzen. Insbesondere bei Handseifen oder Duschgels in den Hotelzimmern bieten sich Produkte an, die Gäst:innen durch Nachhaltigkeit und Qualität überzeugen, wie etwa Bio- oder Naturkosmetik aus der Region.

Die weltgrößte Hotelkette Marriott wollte 2019 ihren Plastikmüll um 30 Prozent reduzieren und verbannte Pflegeprodukte in Miniformaten aus den Badezimmern zugunsten nachfüllbarer Behälter. (Video (englischsprachig): CNN Business,YouTube)

  • Aktivitäten und Ausflüge nachhaltiger gestalten – das lässt sich durch Fahrradtouren, Wanderungen zu regionalen Sehenswürdigkeiten oder Touren zu lokalen Herstellern ökologischer Produkte erreichen.
  • Wiederverwendbare Wasserflasche: Ein Hotelprogramm, das Teilnehmenden eine Wasserflasche zur Verfügung stellt, reduziert die Verwendung von Einwegbechern im Hotel.
  • Automatisierung: Licht, Klimaanlage und Heizung auf den Hotelzimmern lassen sich automatisieren, sodass sie bei Verlassen der Zimmer ausgeschaltet werden. Eine smarte Steuerung per App erlaubt es Gäst:innen, diese auch vor Betreten des Zimmers wieder zu aktivieren.
  • Wellnessbereich nachhaltiger gestalten – das geht im Kleinen zum Beispiel dadurch, dass keine Einweg-Badeschuhe mehr ausgegeben werden oder dies nur auf Nachfrage geschieht. Im Großen lassen sich Pools nicht nur durch Chlor, sondern auch durch die umweltschonende Salzelektrolyse hygienisch reinigen oder gar durch einen Badeteich ersetzen. Außerdem können Hotels Saunen nur zu bestimmten Uhrzeiten öffnen und so Energie sparen, oder Saunen mit Photovoltaik ausstatten. Auch Pools können über PV-Anlagen beheizt werden.

Nachhaltige Lebensmittel verwenden

Die Verwendung regionaler, nachhaltiger Lebensmittel unterstützt und präsentiert den Urlaubsort und überzeugt Hotelgäst:innen.

  • Regional und saisonal: Im Einklang mit klimafreundlichen Lieferketten und Herstellungsmethoden bieten sich regionale und saisonale Nahrungsmittel für die Versorgung an. Sie vermeiden lange Transportwege, reduzieren damit CO₂ und unterstützen die Wirtschaft vor Ort.
  • Lebensmittelüberschüsse helfen gemeinnützigen Organisationen wie der Tafel oder lassen sich als Tierfutter verwenden. 
  • Lebensmittelabfälle können durch das Kompostieren für den eigenen Anbau von Lebensmitteln oder Grünanlagen weiterverwendet werden.
  • Einwegverpackungen reduzieren: Einzelportionen Marmelade, Butter etc. können durch gut zu reinigende Glasbehälter ersetzt und Einwegverpackungen so reduziert werden. Wer dennoch Einzelportionen anbieten möchte, kann dies in kompostier- oder essbaren Behältnissen tun.
  • Fleischfreie Alternativen: Vegetarische und vegane verbrauchen in der Herstellung weniger Ressourcen als die von Fleisch.
  • Wasserspender: Gut erreichbare und sichtbare Wasserspender in und um das Hotel reduzieren Einwegverpackungen und Plastikmüll zusätzlich.

Müll reduzieren und trennen

Durch die Gewerbeabfallverordnung ist die Mülltrennung für Hotelbetriebe Pflicht. Häufig kann sie noch optimiert werden.

  • Müllbehälter: Deutlich gekennzeichnete Behälter zur Mülltrennung auf den Zimmern und in den öffentlichen Bereichen des Hotels animieren Besuchende zur Mülltrennung. Auch das Personal sollte zur Mülltrennung angehalten werden, da sich so zusätzlich Kosten für die Entsorgung von gewerblichem Abfall reduzieren lassen.
  • Großbehälter: Lebens- und Reinigungsmittel aus Großbehältern bieten häufig nicht nur den besten Preis, sondern sorgen auch dafür, dass Abfälle in Form von Plastik- und Papierverpackungen reduziert werden.

Außenanlagen nachhaltiger planen

Die Grünanlagen eines Hotels oder Restaurants lassen sich in ein nachhaltiges Betriebskonzept integrieren. 

  • Regenwasser: Aufgefangen kann es weiterverwendet werden – zum Beispiel für smarte Bewässerungssysteme, die die Wassermenge und zeitliche Abgabe der Wetterlage anpassen.
  • Abfluss: Durch einen optimierten Wasserabfluss auf dem Gelände lassen sich Grünflächen schützen und der Nährstoffgehalt des Bodens erhalten. Poröse Asphalt- und Betonflächen unterstützen den Abfluss zusätzlich.
  • Kompostierte Lebensmittelabfälle können der Pflanzenerde beigemischt werden.

Auf Elektromobilität setzen

Ob für interne Zwecke oder für die Fortbewegung der Kundschaft: E-Mobility lohnt sich.

  • Ladestationen: Lademöglichkeiten für die E-Autos oder E-Bikes von Gäst:innen animieren diese, während ihrer Reise nachhaltige Transportmöglichkeiten zu nutzen.
  • E-Bikes und E-Scooter zum Ausleihen ergänzen dieses Angebot. Ihr Strom lässt sich aus erneuerbaren Energien ziehen.

Nachhaltigkeit hinter den Kulissen

Auch unsichtbare Prozesse tragen zur Energiebilanz eines Betriebs bei. Getreu dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist” lohnen sich Optimierungen jedoch auch hier. 

  • Bewerbungen: Hotels können CO₂-Emissionen sparen, indem sie den Bewerbungsprozess digital stattfinden lassen, beispielsweise per Videocall, anstatt Bewerbende persönlich anreisen zu lassen.
  • Belegschaft: Mitarbeitende lassen sich für mehr Nachhaltigkeit aktivieren, indem grüne Teams oder Nachhaltigkeitsbeauftragte ernannt werden. Sie erhalten den Auftrag, im Geschäftsalltag nach Optimierungsmaßnahmen zu suchen.

Beispiele für nachhaltige Hotels

Nachhaltige Hotels zeichnen sich durch innovative, aber auch unkomplizierte Konzepte zum Umwelt- und Ressourcenschutz aus. Wir stellen eine Auswahl vor:

Janbecks FAIRhaus, Deutschland

 

„Öko? Logisch!“ lautet das Motto der Unterkunft an der Ostsee, die 2023 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis erhalten hat. Teil des nachhaltigen Konzepts sind zwei Blockheizkraftwerke und eine PV-Anlage, die Strom erzeugen, eine ausgeklügelte Wasseraufbereitung sowie eine Solarthermieanlage.

Janbecks FAIRhaus setzt auf Kreislaufwirtschaft und umweltbewusstes Denken. Gastgeberin Uta Janbeck beweist so, dass Nachhaltigkeit auch bei kleineren Häusern Wirkung zeigt. (Video: Tourismus-Cluster Schleswig-Holstein, YouTube)

Hotel Villa Schneverdingen, Deutschland

Im Herzen der Lüneburger Heide steht die Villa Schneverdingen in der Nähe des Heideparks Soltau. Das Dach des denkmalgeschützten Altbaus wurde mit Solardachziegeln von Autarq eingedeckt und erzeugt so grünen Strom.

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Beinahe unsichtbar fügen sich die Solardachziegel in das Dach des denkmalgeschützten Gebäudes der Villa Schneverdingen ein. (Foto: Jacobi-Walther)

Bio-Hotel Sturm in der Rhön, Deutschland

Nachhaltige Wellness Hotels: Bio-Kulinarik trifft Schwimmteich – im Hotel Sturm steht Nachhaltigkeit im Zentrum des Betriebs. Gelegen im Biosphärenreservat Rhön in Bayern, bietet das Sturm Kräutergärten und Bienenstöcke. Darüberhinaus setzte man beim Bau auf natürliche Materialien und im Spa auf Bio-Kosmetik. Laut eigener Aussage ist der Betrieb zu 100 Prozent CO₂-neutral. Eine E-Tankstelle gibt es außerdem.

 

Vitalpina Hotel Drumlerhof, Österreich

Die Leitung des Vitalpina Drumlerhof nutzt die Stärken Südtirols, um den Hotelalltag nachhaltiger zu gestalten. Einerseits wird Biomasse zum Heizen verwendet, andererseits wird Quellwasser in die Wasserleitungen gespeist. Die Ausstattung des Hotels inklusive Möbel und Bekleidung stammt aus der Region. Ergänzt wird dieses grüne Wirtschaften durch das Slow-Food-Konzept des Restaurants.

 

 

Sogar selbst produzierten Biowein erhalten Besuchende im Vitalpina Hotel Drumlerhof. Der Familienbetrieb legt bei der nachhaltigen Versorgung seiner Gäst:innen Wert darauf, für zukünftige Generationen zu wirtschaften. (Quelle: Drumlerhof_Feel_Nature, Instagram)

Hotel Gilbert, Österreich

Öko mitten in der Stadt? Dass das dank innovativer Ideen und Mut funktioniert, beweist das Hotel Gilbert in Wien. Zwischen den Altbauten sticht die grüne Fassade des „Green Hotel” deutlich heraus und erstreckt sich bis aufs Dach. Die dort angebauten Kräuter und Gemüsesorten landen auf den Tellern des eigenen Bio-Restaurants.

 

 

Mehr als nur Fassade: Die Begrünung an Hauswand und Dach trägt zur Energieeffizienz des Gilbert bei, da sie im Sommer wenig Wärme speichert und im Winter isoliert.

Zusätzlich verleiht das Hotel stadtfreundliche Fahrräder, begrenzt die Nutzung der Klimaanlagen und besitzt fünf Bienenvölker, die für das Frühstücksbuffet Honig spenden.

Für echte Nachhaltigkeit im Hotel: Greenwashing vermeiden

Der Duden definiert Greenwashing als „Versuch (von Firmen, Institutionen), sich durch Geldspenden für ökologische Projekte, PR-Maßnahmen o. Ä. als besonders umweltbewusst und umweltfreundlich darzustellen“. Eine Vorgehensweise, die für die Öffentlichkeit immer durchschaubarer wird – und in Fällen wie beispielsweise der Fußballweltmeisterschaft in Katar für viel Kritik sorgte.

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Das Hotel Sturm in der Rhön hat beim Bau seiner Zimmer viele nachwachsende Materialien verwendet. Ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, das glaubwürdig kommuniziert werden kann. (Foto: Hotel Sturm)

In der Hotellerie legt eine aktuelle Erhebung nahe, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Unterkünften gestiegen ist, aber auch an eine erhöhte Anforderung nach Transparenz und Glaubwürdigkeit der Maßnahmen geknüpft ist. Wer mag, kann den CO₂-Ausstoß des Hotels nach wie vor durch Investitionen in nachhaltige Klimaschutzprojekte und Wiederaufforstung kompensieren. Verbrauchende erwarten jedoch eine im Hotel gelebte Nachhaltigkeit. Dafür sollten Mitarbeiter:innen geschult und eingebunden werden. Sie sollten die Strom- und Wärmeerzeugung oder Lebensmittelversorgung des Hotels erläutern können. Sämtliche Maßnahmen sollten transparent und belegbar sein.

Hotel Nachhaltigkeitssiegel: Umweltzertifizierung

Um Nachhaltigkeitsmaßnahmen glaubhaft nachzuweisen, können sich Hotels und Gastgewerbe zertifizieren lassen. Kriterien wie Energieeffizienz, Wasser- und Müllreduzierung, aber auch soziales Engagement und langfristige Pläne zum Umweltschutz werden hierbei unter die Lupe genommen.

Solche Nachhaltigkeitssiegel bieten beispielsweise  

Nachhaltigkeit in der Hotellerie hat viele Facetten. Wenn Hotels und Restaurants diese identifizieren und in Maßnahmen umsetzen, dann handeln sie wirtschaftlicher und zukunftsweisender.

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