Energiewende in Deutschland: Alles muss nichts geht?

Energiewende in Deutschland: Das Leben mit der Energiewende bietet schier grenzenlose Möglichkeiten, diese für sich auszunutzen, verlangt Eigentümer:innen jedoch einiges ab. (Foto: Soroush Karimi, Unsplash)

Energiewende in Deutschland: Sind deutsche Immobilieneigentümer:innen den neuen Möglichkeiten der Energiewende gewachsen? Der Autarq Energiewende-Report 2024* bietet einen repräsentativen Einblick in die 35 Millionen Köpfe, die über Wohneigentum verfügen. Das Ergebnis: Die Energiewende Vorteile nutzen will gelernt sein – und ist es vielerorts noch nicht.

Energiewende in Deutschland: Das Wichtigste kurz gefasst

  • Die Energiewende in Deutschland erfordert neue Kompetenzen von Eigentümer:innen, um den flexiblen, dezentralen und erneuerbaren Strommarkt der Zukunft zu verstehen und bestmöglich für sich zu nutzen.
  • Der Autarq Energiewende-Report 2024 zeigt, dass viele deutsche Eigentümer:innen
    die unabhängig machenden  Technologien und Prozesse der Energiewende noch nachvollziehen müssen, um deren Erfolg zu sichern.
  • Ein erheblicher Teil der Eigentümer kennt zwar Begriffe wie "Wärmepumpe", kann jedoch die Funktionsweise und Vorteile dieser Schlüsseltechnologien noch nicht selbst erklären, was den Fortschritt der Energiewende verlangsamt.

Energiewende verstehen: Wer weiß, was es ist?

Von der Wärmepumpe bis zum virtuellen Kraftwerk – Die Definition Energiewende bringt eine Vielzahl von neuen Möglichkeiten, Technologien und Prozessen. Dass sich Menschen mit Eigentum im ersten Schritt mit den Technologien hinter der Klimawende Deutschlands befassen, ist Voraussetzung für Verständnis und damit für Veränderung. Für den Report befragte das Forschungsinstitut Bonsai im Auftrag von Autarq über 1000 Eigentümer:innen in Deutschland und untersuchte dabei deren Kenntnisstand und Einstellungen zu den Themen der Energiewende. Tiefergehend sollten die Befragten angeben, welche der genannten Schlüsseltechnologien sie erklären könnten und von welchen sie lediglich nur gehört haben. 

Statistik zum Bekanntheitsgrad der neuen Energiewelt
Zoomen

Die Zahlen verdeutlichen: Nur ein Bruchteil der Immobilienbesitzer:innen versteht die Technologien, die zum Erfolg der Energiewende entscheidend sind (Abb.: Autarq)

Probleme der Energiewende: Fokus Wärmepumpe

Selten beherrschte eine technische Vorrichtung die Medienlandschaft über Monate hinweg: Die Wärmepumpe als Heizsystem bleibt Gegenstand zahlreicher Diskussionen. Doch finden diese oft auf politischer und weniger auf bauphysikalischer Ebene statt. Mit 91 Prozent der Befragten, die angaben, zumindest den Begriff zu kennen, nennt der Report die Wärmepumpe als heute bekanntestes Puzzleteil der Energiewende. Weniger als ein Drittel (30,9 Prozent) deutscher Eigentümer:innen können währenddessen erklären, was mit einer Wärmepumpe gemeint ist. 77,6 Prozent der Befragten gaben laut Umfrage an, überhaupt erst von der Möglichkeit gehört zu haben, mit Strom zu heizen.

Energiewende zu Ende gedacht?

Die Wärmepumpe ist demnach als Begriff bekannt, jedoch noch nicht als technische Vorrichtung, die Wärme von einem Ort zum anderen bewegt. Im Vergleich der Umfragewerte (Begriff ist bekannt versus Begriff kann erklärt werden) für andere Technologien des neuen Energiemarktes wird in der Tat deutlich: Die Wärmepumpe kann in Relation zu ihrem hohen Bekanntheitsgrad von den wenigsten Teilnehmenden der Umfrage erklärt werden. Diese Diskrepanz ist laut Report nur bei den Begriffen “gebäudeintegrierte Photovoltaik” und “virtuelles Kraftwerk” noch signifikanter. Kai Buntrock, Geschäftsführer von Autarq, sieht hier eine wichtige Erkenntnis versteckt: “Die Wärmepumpe ist nicht nur am bekanntesten, sie sorgt auch für die meisten Fragezeichen in den Köpfen der Menschen. Verwirrung und auch Frust sind damit leider vorprogrammiert.” 

Energiepolitik Deutschland ohne privates Engagement von Eigentümer:innen erfolgreich?

Das fehlende Wissen der Eigentümer:innen über Schlüsseltechnologien der Energiewende kann aus mehreren Gründen problematisch sein. Ohne ausreichendes Wissen über die verfügbaren Technologien und deren Vorteile sind Eigentümer:innen weniger geneigt, notwendige Maßnahmen zur energetischen Sanierung oder zur Nutzung erneuerbarer Energien umzusetzen. Dadurch verpassen sie erhebliche Einsparungen bei den Energiekosten, sowohl kurzfristig durch staatliche Förderprogramme als auch langfristig durch reduzierte Energiekosten. 

“Die Energiewende erfordert eine breite gesellschaftliche Beteiligung. Wenn eine bedeutende Gruppe, wie die der Eigentümer:innen, nicht ausreichend informiert ist, kann dies den Fortschritt der Energiewende insgesamt verlangsamen”, ergänzt Buntrock. Der Autarq Energiewende-Report 2024 wirft ein Schlaglicht auf eine bedeutende Herausforderung: das Wissensdefizit deutscher Immobilieneigentümer:innen im Kontext der Energiewende. Das Meistern dieser Herausforderung bleibt eine gemeinsame Aufgabe, bei der jede:r Einzelne und in besonderer Form jede:r einzelne Immobilienbesitzende gefordert ist.

 

*Die Daten wurden von der Autarq GmbH mit Unterstützung der Bonsai Market Research GmbH im November 2023 erhoben. 1036 Eigentümer:innen wurden schriftlich zu den Themen der Energiewende befragt. Weitere Ergebnisse der Erhebung folgen.

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